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DOI: 10.1055/s-0041-1732248
Geschlechterspezifische Gesundheitsversorgung – Theorie trifft Praxis
Einleitung In der Forschung rückt die geschlechterspezifische Medizin zunehmend in den Fokus. In der Versorgung wird oft beklagt, dass eine Translation der wissenschaftlichen Erkenntnisse an das Krankenbett ungenügend stattfindet.
Methoden In der München Klinik (MüK) sorgt eine Fachreferentin für Gendermedizin für eine enge Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Darüber hinaus werden verschiedene Projekte verwirklicht, um eine geschlechterspezifische Versorgung sicherzustellen.
Ergebnisse Aktuell werden 8 Projekte durchgeführt: Zwei Projekte stellen die Integration des Themas Gendermedizin in die Aus- und Weiterbildung sicher. Zwei Projekte gewährleisten, dass Literatur zu Gendermedizin gut auffindbar ist und den Beschäftigten Literaturüberblicke zur Verfügung gestellt werden. Ein Projekt dient der Information über geschlechterspezifische Unterschiede bei bestimmten Erkrankungen. Es wird jeweils eine Version für interessierte Laien sowie Fachpersonal angeboten. In einem weiteren Projekt werden die Daten der Qualitätssicherung geschlechterspezifisch ausgewertet, um einem eventuell bestehenden Genderbias gegenzusteuern. In einem neuen Projekt finden Schulungen für alle Beschäftigten in den Notfallzentren über geschlechterspezifische Aspekte in der Notfallmedizin statt. Darüber hinaus wird eine Jungensprechstunde angeboten.
Fazit Alle Projekte dienen dazu, wissenschaftliche Erkenntnisse so schnell wie möglich in die Praxis und an das Krankenbett zu bringen. Die MüK trägt durch den innovativen Ansatz dazu bei, die Gendermedizin in der alltäglichen Versorgung zu verankern.
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Publication History
Article published online:
02 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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