RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0041-1733476
Wertigkeit von Pepsinogen-basierten Tests in der Diagnostik von präneoplastischen Veränderungen des Magens
Einleitung Endoskopie mit histologischer Sicherung ist der Goldstandard in der Diagnostik von präneoplastischen Veränderungen des Magens. Schwergradige präneoplastische Vorstufen vor allem atrophische Gastritis (AG) sind assoziiert mit einer pathophysiologisch verminderten Konzentration von Pepsinogen (PG)I bzw. erniedrigten Ratio von PGI/PGII und sind in den diagnostischen Algorithmus für präneoplastische Vorstufen in asiatischen Ländern implementiert.
Ziel Beurteilung der Wertigkeit des serologischen Tests von Gastrin-17 (G17), PGI und PGII in der Diagnostik präneoplastischer Läsionen in Deutschland.
Methodik In einer prospektiven Studie wurden 367 Patienten mit normaler Mukosa (N, n=115), chronisch nicht-atrophischer Gastritis (CNAG, n=99), AG (n=117) und Magenkarzinom (MaCa, n=35) histologisch anhand der Updated Sydney klassifiziert. Der Helicobacter pylori (H. pylori) Status wurde histologisch, mikrobiologisch und serologisch analysiert. Im Serum der Patienten wurden die Biomarker PGI, PGII und G17 mittels ELISA untersucht.
Ergebnis Es zeigten sich keine Unterschiede in PGI, jedoch signifikant höhere PGII Konzentrationen bei Patienten mit CNAG, AG und MaCa im Vergleich zu der Kontrollgruppe (p < 0,01). Der PGI/II Ratio war signifikant niedriger bei CNAG, AG und MaCa Patienten im Vergleich zu den Kontrollen (p < 0,01). Die G17 Konzentration war höher bei CNAG (p < 0,05) und AG (p < 0,01). Patienten mit einer fortgeschrittenen AG (Grad 2-3) im Antrum und/oder Corpus zeigten eine signifikant niedrigere PGI Konzentration und PG-I/II Ratio als Patienten mit keiner oder leichtgradiger Atrophie (p < 0,01). Die PGII und G17 Werte waren signifikant größer bei den höhergradigen Atrophien in Antrum und G17 auch im Corpus (p < 0,05). H. pylori Infektion war mit verminderter diagnostischer Performance assoziiert. Der PG-I/II Ratio war bei H. pylori positiven AG und MaCa Patienten signifikant niedriger als bei nicht Infizierten.
Schlussfolgerung Erniedrigte PGI und PGI/PGII Ratio können Patienten mit fortgeschrittenen AG diagnostizieren. Der diagnostische Nutzen bei Patienten mit einer H. pylori Infektion bzw. niedriggradiger AG konnte mit den vorgegebenen Cut-offs nicht bestätigt werden.
#
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany