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DOI: 10.1055/s-0041-1733520
Im Gegensatz zur oralen Eisentherapie wird die intravenöse Eisentherapie bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen weder von der systemischen Entzündung beeinflusst noch verschlimmert sie diese
Hintergrund Eisenmangelanämie ist eine häufige Komplikation bei entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Die ECCO-Richtlinien empfehlen eine intravenöse (IV) Supplementierung von Eisen bei CED-Patienten. (1) Die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von hochdosiertem IV-Eisen bei CED-Patienten mit systemischer Entzündung sind jedoch widersprüchlich.
Ziele und Methoden Unser Ziel war es, die körpereigenen Eisenspeicher, das Hämoglobin (Hb) und den Grad der Entzündung bei Patienten mit CED-assoziierter Eisenmangelanämie, die mit IV-Eisen (Eisencarboxymaltose; FCM) behandelt wurden, zu beurteilen.
Im Rahmen einer prospektiven nicht-interventionellen Studie (NIS) wurde bei CED-Patienten mit Eisenmangelanämie die Wirksamkeit einer IV-Therapie mit FCM in Abhängigkeit vom Entzündungsgrad wie auch der Beeinflussung der Entzündung durch die die systemische Eisengabe untersucht. Therapieansprechen war definiert als Normalisierung oder Hb-Anstieg ≥2g/dl während einer 16-wöchigen Beobachtungszeit. Zur Beurteilung des Eisenhaushaltes dienten Ferritin, Transferrinsättigung (TSAT) sowie C-reaktives Protein (CRP) zur Quantifizierung der Entzündung.
Ergebnisse: 224 Patienten (127 MC/97 CU; mittleres Alter: 39 Jahre). Die mittlere Gesamtdosis von IV FCM über ca. 12 Wochen betrug 1.139mg (R:100-4.800mg), wobei 76,7 % zwischen 500mg und 2.000mg lagen. Das mittlere CRP sank signifikant von 6,4 auf 3,5 mg/l, was auf eine verringerte Entzündungsaktivität unabhängig vom Ausgangs-Hb-Wert hinweist. Die Veränderung des CRP war statistisch signifikant bei Patienten mit hoher Krankheitsaktivität, bei Patienten, die 500-1.000mg Eisen erhielten und bei Patienten, die die Therapie abschlossen. Die durch die CRP-Reduktion gezeigte Besserung der Entzündung wurde durch Krankheitsaktivitätsindizes (CDAI/CAI) bestätigt. Die Patienten in allen CRP-Untergruppen zeigten am Ende der Studie erhöhte Hb-, Ferritin- und TSAT-Werte, aber reduzierte CRP-Werte.
Schlussfolgerungen: In unserer Studie wurde die Wirksamkeit der hochdosierten FCM-Therapie nicht durch die systemische Entzündungsaktivität bei Patienten mit CED beeinflusst und verursachte auch keine Exazerbation der Entzündung.
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Publication History
Article published online:
07 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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