Robotisch-assistierte Pankreaschirurgie bei älteren Patienten - Eine Zentrumserfahrung

Einleitung Die robotisch-assistierte Pankreaschirurgie hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Für manche Patientenkollektive, z.B. ältere Patienten, muss die Anwendbarkeit und Sicherheit jedoch noch weiter evaluiert werden. Dies scheint besonders wichtig unter Berücksichtigung des bevorstehenden demographischen Wandels.

Ziele Im Rahmen dieser Studie soll die Rolle der robotisch-assistierten Pankreaschirurgie bei älteren Patienten untersucht werden.

Methodik In die Auswertung wurden 129 Patienten eingeschlossen welche zwischen 2017 und 2020 im Rahmen einer prospektiven offenen Postmarketing- Beobachtungs-Kohortenstudie, einen robotisch-assistierten Pankreaseingriff erhielten. Bei 11 Patienten war eine Konversion zur offenen Chirurgie notwendig, diese wurden von den weiteren Analysen ausgeschlossen. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt; Patienten ≥ 70 Jahre (Gruppe 1, n=32) und Patienten < 70 Jahre (Gruppe 2, n=86).

Ergebnisse Für die meisten präoperativen Charakteristika zeigte sich kein Unterschied zwischen beiden Gruppen. Jedoch hatten die Patienten ≥ 70 Jahre signifikant häufiger abdominelle Voroperationen (78% vs. 37%, p< 0.0001). Die operativen Parameter unterschieden sich nicht signifikant zwischen beiden Gruppen. Obwohl die älteren Patienten signifikant länger auf der Intensivstation verweilten (1,8 vs. 0,9 Tage, p=0.037), gab es keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen bezüglich der Länge des Krankenhausaufenthaltes oder der postoperativen Morbidität und Mortalität.

Schlussfolgerung Der Einsatz der robotisch-assistierten Pankreaschirurgie bei älteren Patienten ist sicher und scheint gleich gute operative sowie perioperative Ergebnisse zu liefern wie bei jüngeren Patienten. Allerdings sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Bedeutung der robotisch-assistierten Pankreaschirurgie genauer zu definieren.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021