Z Gastroenterol 2021; 59(08): e217
DOI: 10.1055/s-0041-1733639
Innovative Chirurgie der Leber
Freitag, 17. September 2021, 10:30-11:34 Uhr, Saal 5
Leber und Galle

Scoring Systeme in der laparoskopischen Leberchirurgie: Vergleich zweier Schwierigkeitscores anhand 116 konsekutiver laparoskopischer Leberresektionen

V Tripke
Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
T Huber
Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
H Lang
Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
S Heinrich
Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Es wurden in den vergangenen Jahren zwei Scoring Systeme entwickelt, mit denen der Schwierigkeitsgrad einer laparoskopischen Leberresektion (LLR) präoperativ eingeschätzt werden kann.

    Ziele Ziel dieser Analyse ist der Vergleich beider Scoring Systeme hinsichtlich ihrer Voraussagekraft für postoperative Morbidität und Mortalität am eigenen Patientenkollektiv.

    Methodik Es wurden alle LLRs, die zwischen 01/2011 und 12/2019 durchgeführt worden sind, aus einer prospektiven institutseigenen Datenbank aller Leberresektionen identifiziert. Patientencharakteristika, sowie das postoperative Outcome wurden analysiert. Postoperative Komplikationen wurden mittels Dindo-Clavien Klassifikation erfasst. Mortalität wurde als 90-Tage Mortalität definiert. Der Schwierigkeitsgrad jeder LLR wurde sowohl anhand des IWATE- als auch des Halls-Scores erhoben.

    Ergebnisse Insgesamt wurden im oben genannten Zeitraum 116 LLRs durchgeführt. Von diesen hatten 13 Patienten eine Leberzirrhose. Die Konversionsrate betrug 3,4%. Die häufigste Indikation für eine LLR waren CRLMs (35%). Ein Großteil der Resektionen waren Segmentresektionen (39%) und links-laterale Resektionen (24%). Eine Hemihepatektomie rechts bzw. links wurde in 6% bzw. 5,2% der Fälle durchgeführt. Komplikationen Grad III und höher traten bei 8,6% der Patienten auf, und die 90-Tage Mortalität betrug 1,7%. Der Schwierigkeitsgrad anhand des IWATE-Scores wurde in 11% als niedrig, in 59% als intermediär, in 28% als fortgeschritten und in 3% der Fälle als Expertenlevel eingestuft. Analog wurde der Schwierigkeitsgrad anhand des Halls-Scores eingestuft, welcher in 30% als niedrig, in 50% als moderat, in 18% als hoch und in 3% als extrem hoch klassifiziert wurde. Ein höherer Schwierigkeitsgrad war mit einem höheren intraoperativen Blutverlust und einem längeren Krankenhausaufenthalt verbunden. Ein hoher Schwierigkeitsgrad anhand des Halls-Scores (high/extremely high) und des IWATE-Scores (advanced/expert) war mit einer erhöhten Rate an Komplikationen Grad IIIa und höher assoziiert.

    Schlussfolgerung Sowohl der IWATE- als auch der Halls-Score korrelieren gut mit der postoperativen Morbidität, wobei der Halls-Score postoperative Morbidität und Mortalität etwas genauer voraussagen konnte.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. September 2021

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