Z Gastroenterol 2021; 59(08): e221-e222
DOI: 10.1055/s-0041-1733651
Resektion maligner Lebertumore und Lebertransplantation
Mittwoch, 15. September 2021, 13:30-14:42 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 1
Leber und Galle

Pattern von primären und sekundären Lebermalignomen in der intraoperativen ICG-Fluoreszenz

O Stöltzing
ELBLANDKLINIKEN Meissen-Riesa, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Meissen, Deutschland
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    Einleitung Die intraoperative Fluoreszenz mit Indocyaningrün (ICG) hat sich in der hepatobiliären Chirurgie zunehmend etabliert. Das Verfahren ermöglicht untere Anderem die intraoperative dynamische Detektion von Lebermetastasen und primären Lebertumoren. Die Tumorentität sowie die Leberstruktur können die Darstellung der ICG-Fluoreszenz beeinflussen und sollen näher definiert werden.

    Ziele Gibt es einen Unterschied im Pattern der ICG-Fluoreszenz von primären versus sekundären Lebermalignomen?

    Methodik Für die Analyse von primären (HCC, iCCA) und sekundären Lebermalignomen (NET, colorektale Leberfiliae), wurde den Patienten (n=35) präoperativ (24-72h) einmalig 5 mg ICG i.v. appliziert und die Fluoreszenz - Anatomie intraoperativ mittels Storz oder Pinpoint/Stryker ICG-fähigem System dargestellt. Die resezierten Leberpräparate wurden aufgeschnitten und die ICG Analyse durchgeführt.

    Ergebnis Sekundäre Lebertumore weisen in der Regel einen ICG-positiven Randsaum auf, der benignem Leberparenchym entspricht. Die Stärke und Ausdehnung des Randsaums ist variabel und hängt unter anderem von Leberstruktur (Steatosis, Zirrhose) und verwendetem ICG-Detektions-System ab. Bei den primären Lebertumoren (HCC) zeigt sich zudem ein anderes ICG-Pattern, hoch differenzierte HCC und Adenome können sich auch innerhalb des neoplastischen Gewebes ICG-positiv darstellen. In chemotherapeutisch behandelten Lebergeweben mit regressiven Lebermetastasen können Leberfiliae nach radiologischer kompletter Remission die ICG-Positivität (Randsaum) behalten. NET der Leber und iCCA verhalten sich im ICG-Pattern wie sekundäre Lebermalignome.

    Schlussfolgerung Die ICG Fluoreszenz ist ein einfaches Verfahren, das wertvolle zusätzliche Informationen bezüglich Lebertumoren in der Leberchirurgie liefern kann. Insbesondere kann hierdurch die Identifikation von primären Lebertumoren sowie colorektalen Lebermetastasen in strukturell alteriertem Leberparenchym erleichtert werden.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. September 2021

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