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DOI: 10.1055/s-0041-1733773
Die zusätzliche endobiliäre Radiofrequenzablation verbessert das Überleben von Patienten mit irresektablem extrahepatischem Gallengangskarzinom unter systemischer Chemotherapie
Einleitung Aktueller First-Line-Standard in der Palliation des irresektablen extrahepatischen Cholangiokarzinoms (eCCA) ist die systemische Chemotherapie (CT) mit Gemcitabin und einem Platinderivat, sowie die Optimierung der biliären Drainage mittels Stentimplantation. Zusätzlich steht als endoskopisches lokalablatives Verfahren neben der photodynamischen Therapie auch die endobiliäre Radiofrequenzablation (eRFA) zur Behandlung der malignen Gallengangsstrikturen zur Verfügung.
Ziele Das Ziel dieser Studie war die retrospektive Evaluation von Effektivität und Sicherheit der eRFA zusätzlich zur systemischen CT und zur Galleableitung mit Plastikstents bei Patienten mit fortgeschrittenem extrahepatischem Cholangiokarzinom.
Methodik Es wurden alle Patienten mit irresektablem extrahepatischem Cholangiokarzinom eingeschlossen, die zwischen 2010 und 2020 am Universitätsklinikum Bonn mittels endoskopischer Stentanlage und mit einer Standard-System-CT alleine (n = 26) oder einer zusätzlichen eRFA (n = 40) behandelt wurden. Das Gesamtüberleben (OS), das progressionsfreie Überleben (PFS), die Toxizitäten und Komplikationen wurden in univariaten und multivariaten Analysen analysiert.
Ergebnisse Beide Therapiegruppen waren hinsichtlich Tumorstadium, Metastasierung, Begleiterkrankungen und der durchgeführten Chemotherapie vergleichbar und in beiden Gruppen lagen vorwiegend perihiläre (Bismuth 3/4) eCCA vor (eRFA+CT: 77.5 %; CT: 73.1 %). Mit einer Kombination von eRFA mit CT behandelte Patienten wiesen jedoch ein signifikant längeres OS auf als die mit alleiniger CT behandelten (p = 0.004). Das mediane OS und PFS betrug 17.3 und 12.9 Monate für die Kombinationsgruppe und 8.6 und 5.7 Monate für die Nur-CT-Gruppe. Der Überlebensvorteil der gleichzeitigen eRFA war in der Untergruppe mit lokal fortgeschrittenen Tumoren deutlicher. Schwere Komplikationen oder hämatologische Toxizitäten (CTCAE Grad 3 - 5) unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht signifikant.
Schlussfolgerung Die Kombination von eRFA und systemischer CT war effektiv und gut verträglich und konnte das Überleben im Vergleich zur Standard-CT allein signifikant verlängern. Daher sollte die eRFA als zusätzliche lokal-ablative Therapie bei fortgeschrittenem eCCA angeboten werden.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021
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