Z Gastroenterol 2021; 59(08): e283
DOI: 10.1055/s-0041-1734068
Von PEG bis FTRD
Montag, 13. September 2021, 12:00-13:12 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 2
Endoskopie

Endoskopische Vollwandresektion als erfolgreiche Therapieoption bei komplexen kolorektalen Frühkarzinomen

C Dorlöchter
Lehrkrankenhaus Klinikum Aschaffenburg Alzenau, Med Klinik 3, Aschaffenburg, Deutschland
,
A Hirsch
Lehrkrankenhaus Klinikum Aschaffenburg Alzenau, Med Klinik 3, Aschaffenburg, Deutschland
,
V Schmidt
Lehrkrankenhaus Klinikum Aschaffenburg Alzenau, Med Klinik 3, Aschaffenburg, Deutschland
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A Conrad
Lehrkrankenhaus Klinikum Aschaffenburg Alzenau, Med Klinik 3, Aschaffenburg, Deutschland
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A Hoffman
Lehrkrankenhaus Klinikum Aschaffenburg Alzenau, Med Klinik 3, Aschaffenburg, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Wenn man Patienten eine Operation ersparen kann, ist das immer eine gute Sache.

    Wir berichten in einer Quadrupel-Fallserie von komplexen kolorektalen Frühkarzinomen, bei denen die endoskopische transmurale Vollwandresektion (EFTR) erfolgreich zum Einsatz kam.

    Fallvorstellungen Der erste Fall zeigt bei einer 75 jährigen Patientin ein ca. 3 cm Adenom (PC 0-II a+c) an der rechten Flexur, das in piece meal Technik nur unvollständig abtragbar war. Histologie: schwere Dysplasie mit fokalem pT1sm L0V0G1Rx Frühkarzinom. Tage später konnte eine relevanten Blutung aus der Resektionsstelle gestillt werden. In einer Kontrolle zeigte sich ein Rezidiv, das trotz Vernarbung und schwieriger Lokalisation mittels Vollwandresektion behandelt wurde. Histologie: pT1sm1 L0V0G1R0.

    In einem zweiten Fall wurde ein 69 jähriger Patient mit einem bioptischen Frühkarzinom vorgestellt, der in unmittelbarer Nachbarschaft einen zweiten suspekter Polyp hatte (PC 0-II c+a pit pattern Muster IV), so dass parallel zwei endoskopische transmurale Vollwandresektion erfolgreich durchgeführt wurden. Histologie: pTis L0V0G1/G2R0.

    Die nächsten zwei Fälle zeigen eine endoskopische Vollwandresektion auch bei langjähriger Colitis ulcerosa. Eine ambulante Routinekoloskopie zeigte bei einer 55 jährigen Patientin ein auffälliges schwer abgrenzbares Areal, das unter vitueller Chromoendoskopie gut sichtbar war. Bei fehlendem liftign sign und erfolgter Vollwandresektion zeigte die Histologie eine colitis assoziierte Dyslasie mit einem Frühkarzinom pTis L0V0G2R0). In einem anderen Fall zeigte sich bei einem 56 jährigen Patienten als Zufallsbefund ein bioptisch gesichertes mukosales Karzinom im Rektum. Unter Panchromoendoskopie konnte ein suspektes Areal abgegrenzt und mittel Vollwandresektion vollständig abgetragen werden. Histologie: High Grade Dysplasie mit vollständiger Abtragung.

    Zusammenfassung Die Mehrzahl kolorektaler Adenome kann mit etablierten Methoden abgetragen werden. Es gibt aber Situationen, in denen etablierte Methoden versagen. Durch die Anwendung der endoskopischen Vollwandresektion mit dem Full-Thickness-Resection-Device (FTRD) kann die Operation oft umgangen werden und die histologische Aussagekraft ist insbesondere bei Frühkarzinomen aussagekräftig.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. September 2021

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