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DOI: 10.1055/s-0041-1734130
Einfluss einer immunmodulierenden Therapie auf den Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Einleitung Der Covid-19-Verlauf bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) war zu Beginn der Pandemie ungewiss. CED-Patienten befürchteten insbesondere einen negativen Einfluss einer immunsuppressiven Therapie auf den Covid-19-Schweregrad.
Ziele und Methodik Wir etablierten ein nationales Melderegister für die retrospektive Dokumentation der klinischen Charakteristika SARS-CoV-2-infizierter CED-Patienten und der Therapieführung der immunsuppressiven Medikation.
Ergebnis Von 185 Patienten wurden 32 (17,3 %) Patienten wegen Covid-19 hospitalisiert. Sechs Patienten (3,2 %) mussten invasiv beatmet werden, von diesen verstarben vier (2,2 %). Patienten mit mindestens 1 Komorbidität wurden häufiger hospitalisiert (p< 0,0001) und alle Todesfälle betrafen CED-Patienten mit Komorbiditäten (p< 0.01). 163 Patienten (88,1 %) benötigten zum Zeitpunkt des positiven SARS-CoV-2-Tests eine CED-spezifische Therapie. Biologische Therapien und systemisch wirkende immunsuppressive Therapien korrelierten nicht mit dem Covid-19-Schweregrad. Eine Monotherapie mit 5-Aminosalicylaten war jedoch mit einem erhöhten Hospitalisierungsrisiko assoziiert (p< 0,05 vs. TNF-Blocker bzw. p< 0,01 vs. Vedolizumab).
Schlussfolgerung Die allermeisten SARS-CoV-2-Infektionen verliefen bei den hier dokumentierten CED-Patienten mild. Immunsupprimierende Medikamente hatten keinen Einfluss auf den Covid-19-Schweregrad. Die Letalität der SARS-CoV-2 infizierten CED-Patienten unterschied sich nicht von der Normalbevölkerung.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021
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