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DOI: 10.1055/s-0041-1735706
26 Zusammenhang zwischen Genotypen und der glykämischen Antwort nach einem oralen Glukosetoleranztest: eine systematische Übersichtsarbeit
Zusammenfassung
Diese systematische Übersichtsarbeit dient der Identifizierung von SNPs, die mit der postprandialen Glukoseantwort nach einem oGTT in Verbindung gebracht werden. Die Ergebnisse sollen helfen, Personen mit einem erhöhten genetischen Risiko für eine metabolische Inflexibilität zu finden, die vermutlich am meisten von personalisierten, genbasierten Ernährungsempfehlungen profitieren.
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Einleitung
Eine hohe interindividuelle Variabilität in der glykämischen Antwort nach einer Glukoseaufnahme ist bekannt. Genetische Faktoren können bis zu 10% dieser individuellen Glukoseantwort erklären. Bislang ist unbekannt, welche Einzelnukleotidaustausche (Single Nucleotide Polymorphisms, SNPs) einen Einfluss auf die postprandiale Glukoseantwort haben. Das Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit war es, die Literatur im Hinblick auf eine Assoziation zwischen SNPs und der glykämischen Antwort auf einen oralen Glukosetoleranztest (oGTT) zu sichten.
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Material und Methodik
Die Literaturrecherche mit definierten Schlagworten zu Genetik, Intervention und Glukoseantwort erfolgte im Januar 2021 in drei Datenbanken: Embase, Web of Science, PubMed (PROSPERO: CRD42021231203). Artikel, die folgende Kriterien erfüllten, wurden eingeschlossen: 1) Daten zu SNPs, 2) Intervention: oGTT, 3) Ergebnis: Glukoseantwort berechnet als area under the curve (AUC), 4) gesundes Kollektiv. Die eingeschlossenen Artikel wurden hinsichtlich der genetischen Analysen qualitativ nach Campell und Rudan (1) beurteilt.
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Ergebnisse
Insgesamt wurden 33 040 Artikel identifiziert und in EndNote exportiert. Nach Entfernung der Dubletten und weiterer Screeningschritte konnten bis dato 140 Artikel in die narrative Analyse eingeschlossen werden. Die identifizierten Artikel untersuchten 113 Genlozi bezüglich einer Assoziation mit der postprandialen Glukoseantwort. Für die meisten Gene lag keine Replikation der Ergebnisse vor, da sie nur in einem Artikel als Einzelbefund beschrieben wurden. Das am häufigsten untersuchte Gen war das transcript factor 7 like 2 (TCF7L2) Gen, das in mehr als 10 unterschiedlichen Artikeln bezüglich einer Assoziation mit der postprandialen Glukoseantwort untersucht wurde.
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Finanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (FKZ: 01EA1709).
Referenz: Campbell H, Rudan I. Interpretation of genetic association studies in complex disease. Pharmacogenomics J 2002; 2(6): 349–360.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
24. September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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