Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(01): 6
DOI: 10.1055/s-0042-102300
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erhöhte Wachsamkeit weiter notwendig – Ebolaepidemie in Westafrika

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Publikationsdatum:
22. Februar 2016 (online)

 

    Mitte Januar galt der westafrikanische Ebolaausbruch kurzzeitig als beendet: Am 14. Januar waren in Liberia 42 Tage – das heißt die doppelte Inkubationszeit – seit der Heilung der letzten Patienten verstrichen, ohne dass neue Infektionen registriert wurden. Die beiden anderen stark betroffenen Staaten Sierra Leone und Guinea galten bereits seit Anfang November beziehungsweise Ende Dezember als ebolafrei.

    Die Freude hielt jedoch kaum eine Stunde. Denn etwa zu dem Zeitpunkt, als die WHO das Ende der Ebolaepidemie verkündete, wurde in Sierra Leone das Virus in den Proben einer 2 Tage zuvor verstorbenen Frau nachgewiesen. Die 22-Jährige war in den 2 Wochen vor ihrem Tod – auch nach dem Einsetzen der ersten Symptome – im Land umhergereist. Sie hatte zwar ein Krankenhaus aufgesucht, war jedoch zu Hause verstorben, wo sie traditionell beerdigt wurde. Mindestens 150 ihrer Kontaktpersonen gelten als gefährdet. Eine ihrer Tanten, die die Indexpatientin gepflegt und ihren Leichnam für die Beerdigung vorbereitet hatte, erkrankte mittlerweile ebenfalls.

    Besonders besorgniserregend ist, dass die Bevölkerung der betroffenen Gemeinde der westlichen Behandlung des Virus sehr skeptisch gegenübersteht – etwa 50 der Kontaktpersonen sind untergetaucht, darunter auch einige, die als Hoch-Risiko-Kontakte eingestuft werden. Außerdem gab es Unruhen mit mehreren Schwerverletzten, nachdem ein Markt zur Eindämmung des Ausbruchs geschlossen wurde.

    Dipl. Biol. Unn Klare

    Quelle: promed


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