Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76(03): 235-238
DOI: 10.1055/s-0042-102876
Geschichte der Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Berühmte Gynäkologen. „Es muss gelingen!“ – Georg Winter (1856–1946) und die Anfänge der „Krebsbekämpfung durch Früherfassung“ in Ostpreußen

Andreas D. Ebert
,
Matthias David
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Publication Date:
07 April 2016 (online)

Heute verfügen wir in Deutschland mit der Zytologie, der klassischen und der molekularen Zervixpathologie, der einfachen und erweiterten Kolposkopie sowie der HPV-Diagnostik über exzellente methodische Voraussetzungen für die Krebsfrüherkennung [1]. Individuelle Anwendung finden diese Methoden in den regelmäßigen sogenannten „Krebsvorsorgeuntersuchungen“. Die Erfolge sind beeindruckend: die Inzidenz invasiver Karzinome ist in Deutschland weiter rückläufig, die Anzahl der behandelbaren Krebsvorstufen hingegen steigt [1]. Konsequenterweise sollte auch immer von der Krebsfrüherkennungsuntersuchung gesprochen werden. Mit der HPV-Impfung stehen uns nun auch wirksame Präventionsmaßnahmen zur Verfügung. Diese Entwicklungen sind mit den Namen George Papanicolaou (Zytologie) [2], [3], Hans Hinselmann (Kolposkopie) [4], [5] und Harald zur Hausen (HPV-Diagnostik/Impfung) [6] verbunden. Doch bereits im 19. Jahrhundert begann man sich Gedanken über die „Krebsfrüherfassung“ zu machen. Der deutsche Pionier auf diesem Gebiet in der Frauenheilkunde war Georg Winter ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Porträt von Georg Winter (Quelle: medizinhistorische Sammlung Prof. Ebert).