Die Sektion „Klinische Pneumologie” befasst
sich mit allen klinisch-wissenschaftlichen
Neuentwicklungen und ist
deshalb für viele eine attraktive Plattform
zur Diskussion dieser Themen. Sie
ist nicht zuletzt aus diesem Grund die
mitgliederstärkste Sektion der DGP und
erfreut sich des Zulaufs vieler junger Kollegen.
Die im Zeitalter der evidenzbasierten
Medizin immer wichtiger werdende klinische
Forschung, das Design und die Interpretation
klinischer Studien und wie
die in Studien gewonnen Erkenntnisse in
die praktische Medizin übertragen werden
können, sind zentrale Fragen, mit denen
sich die Sektion klinische Pneumologie
intensiv und kritisch auseinandersetzt.
Neben dem studienbasierten wissenschaftlichen
Ansatz beschäftigt sich
die Sektion aber auch intensiv mit seltenen
Lungenerkrankungen, Einzelfallbetrachtungen
und Aspekten der klinischpraktischen
Medizin in der gesamten
Breite der Pneumologie, wodurch klinisches
Wissen und Erfahrungen an junge
Kollegen weitergegeben werden können.
Der Hauptstadtkongress in Berlin 2015
war durch den Kongresspräsidenten Prof.
Torsten Bauer auf den Patienten fokusiert.
Einschließlich der Beteiligungen an
den Hauptstadtsymposien zu aktuellen
Themen konnte die Sektion klinische
Pneumologie 28 Symposien, davon 3 in
alleiniger Verantwortung ausrichten.
Hinzu kommen 8 Postgraduiertenkurse
(davon 7 in Kooperation) und 1 Frühseminar.
In einer Sitzung mit freien Vorträgen
und 7 Postersitzungen konnten insgesamt
97 Abstracts von Nachwuchspneumologen
präsentiert werden. Die
Veranstaltungen waren durchweg hervorragend
besucht, mit teilweise über
250 Teilnehmern.
Für den diesjährigen Kongress in Leipzig
konnte sich die Sektion noch intensiver
einbringen. Das Thema „Innovative Pneumologie”
wurde von den Mitgliedern der
Sektion sehr gut aufgenommen und
führte zu einem Rekord von 125 Abstracts
für Poster und freie Vorträge. Der
stetige Anstieg der Abstract-Einsendungen spiegelt auch die Lebendigkeit und
wachsende Attraktivität der Sektion wider.
Die gesamte Bandbreite der klinischen
Pneumologie ist hierbei vertreten
– von Asthma bis Ziliendysfunktion.
Dementsprechend war die Sektion „Klinische
Pneumologie” in Leipzig an 15
Symposien beteiligt, davon 8-mal als alleinig
ausrichtende Sektion. Sie intergrierte
außerdem die Arbeitsgruppe
„Palliativmedizin”, die mit einem Symposium
und einem Postgraduiertenkurs
vertreten war.
Mitglieder der Sektion „Klinische Pneumologie”
sind wesentlich an der Durchführung
und Auswertung der Daten des
COSYCO-Nets beteiligt, dem Kompetenznetz
für obstruktive Atemwegserkrankungen,
Asthma und COPD des BMBF. Hier
werden regelmäßig Investigator-Meetings
ausgerichtet. Auch der Aufbau von klinischen
Registern für seltene Erkrankungen,
wie z. B. Lungenfibrose, Lymphangioleiomyomatose
und Langerhanszell-Histiozytose
wird maßgeblich von Mitgliedern der
Sektion „Klinische Pneumologie” vorangetrieben.
Ein Highlight im Januar 2016 war der Kongress
der „Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft
für die Therapie von Lungenkrankheiten“
(WATL), der vom 22. bis 23.
Januar 2016 in Berlin stattfand und seltene
Lungenerkrankungen aber auch seltene
Verlaufsformen häufiger Erkrankungen
zum Gegenstand hatte. Über 200 pneumologisch
interessierte und oft schon sehr erfahrene
Kollegen erlebten eine anspruchsvolles
Programm und einen intensiven Erfahrungsaustausch.
Eine weitere wichtige Veranstaltung im
Jahresablauf ist das Bad Reichenhaller Kolloquium,
welches im Jahr 2015 in Kooperation
mit der DGP von Mitgliedern der
Sektion 7 und 12 veranstaltet wurde. Das
Hauptthema war „Die akute respiratorische
Verschlechterung“. Etwa 600 Teilnehmer
nahmen daran teil. In diesem Jahr
wird das Bad Reichenhaller Kolloquium
vom 17. bis 19. Juni stattfinden, diesmal
mit einem infektiologischen Schwerpunkt:
„Von Asthma bis Ziliendysfunktion
– Welche Rolle spielen Infektionen?“. Die
„Lange Nacht der Wissenschaft“, die erstmals
2015 erfolgreich durchgeführt wurde
und v. a. dem wissenschaftlichen Nachwuchs
eine Diskussionsplattform liefert,
ist ein weiterer Anziehungspunkt dieser
Traditionsveranstaltung. Die besonders gute und enge Zusammenarbeit mit der
Deutschen Atemwegsliga und der Sektion
12 „Prävention und Rehabilitation” ist hier
hervorzuheben. Daneben wurden zahlreiche
Fortbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen
Themen von Mitgliedern
der Sektion durchgeführt, wobei seltene
Lungenerkrankungen oft eine zentrale
Rolle spielten.
In der Fachzeitschrift „Pneumologie“ der
Gesellschaft wurden 2015 insgesamt 11
Artikel von Mitgliedern der Sektion 7
oder unter deren Beteiligung publiziert.
Neben dem Positionspapier zur Bedeutung
der Forcierten Vitalkapazität für die
Verlaufsbeurteilung der idiopathischen
Lungenfibrose waren es Empfehlungen,
Originalarbeiten, Fallberichte und Übersichten.
Insgesamt kann für das Jahr 2015 somit
ein sehr positives und erfolgreiches Resümee
gezogen werden. Die Sektion klinische
Pneumologie ist auf Wachstumskurs
und auch weiterhin ein Kernbestandteil
der Deutschen Gesellschaft für
Pneumologie und Beatmungsmedizin.
Prof. Jürgen Behr, München, und
Prof. Jens Schreiber, Magdeburg