Aktuelle Dermatologie 2016; 42(06): 220
DOI: 10.1055/s-0042-108112
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Palmoplantare Pustulose – Wirksamkeit einer Maxacalcitol-Salbe

Contributor(s):
Frank Lichert
Umezawa Y et al.
Journal of Dermatology 2016;
43: 288-293
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Publication History

Publication Date:
15 June 2016 (online)

 

Die palmoplantare Pustulose ist eine chronische und wiederkehrende Erkrankung, die u. a. durch die Bildung von sterilen Pusteln an Hand- und Fußflächen charakterisiert ist. Zur Behandlung kommen weitverbreitet Vitamin-D3-Analoga zum Einsatz, obwohl die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Therapieoption nicht vollständig geklärt ist. Y. Umezawa et al. haben nun untersucht, ob Patienten mit palmoplantarer Pustulose von einer Maxacalcitol-Salbe profitieren.
Journal of Dermatology 2016; 43: 288–293

Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie fand zwischen September 2005 und August 2006 an 26 Einrichtungen in Japan statt. Eingeschlossen waren 188 Patienten mit moderater bis schwerer palmoplantarer Pustulose. Nach Randomisierung wurde ein Teil der Patienten 2-mal täglich für 8 Wochen topisch mit einer Maxacalcitol-Salbe (22-Oxacalcitriol) behandelt, der andere Teil stellte die Placebo-Gruppe. Die Wirksamkeitsmessung erfolgte mithilfe einer 5-Punkte-Skala zur Bestimmung der Schwere der Hauptsymptome Erytheme,

Pusteln / Bläschen sowie Keratinisierung / Schuppen (0 = keine Symptome, 4 = schwere Symptome).

Deutliche Symptomverbesserung unter Oxacalcitriol

95 Studienteilnehmer erhielten die Maxacalcitol- Salbe und 93 Placebo. In der Maxacalcitol-Gruppe waren 25,5 % der Patienten männlich und in der Placebo- Gruppe 29,0 %. Das Durchschnittsalter betrug jeweils 49,7 ± 11,3 und 54,6 ± 10,7 Jahre. Die Gesamtscores zur Symptomschwere bei der letzten Untersuchung (adjustiert für diejenigen an Tag 1) beliefen sich auf 5,0 ± 0,20 in der Maxacalcitol- Gruppe und 6,9 ± 0,20 in der Placebo- Gruppe.

Die Autoren verzeichneten einen deutlichen Rückgang des Gesamtscores im Fall der Maxacalcitol- gegenüber der Placebo- Gruppe (p < 0,0001). Dies galt insbesondere für den Score für Pusteln / Bläschen. In Bezug auf unerwünschte Ereignisse und Reaktionen zeigten die beiden Studiengruppen keine sichtbaren Unterschiede: Die Inzidenzen von unerwünschten Ereignissen betrugen unter Oxacalcitriol und in der Placebo-Gruppe jeweils 43,2 und 49,5 %. Bei 11,6 bzw. 9,7 % traten unerwünschte Reaktionen auf. Diese waren innerhalb der Maxacalcitol- schwach oder moderat und innerhalb der Placebo-Gruppe schwach ausgeprägt.

Fazit

Im Rahmen der Studie erwies sich die Maxacalcitol-Salbe bei der Behandlung von Patienten mit palmoplantarer Pustulose als effektiv und sicher. Im Vergleich zu Placebo gingen die Symptomscores unter Oxacalcitriol signifikant zurück. Besonders positiv wirkte sich die Salbe auf Pusteln und Bläschen aus.


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