Patienten mit interstitiellen Lungenanomalien
haben eine verkürzte 6-Minuten-
Gehstrecke, eine erniedrigte Diffusionskapazität
für Kohlenmonoxid sowie eine beeinträchtigte
Lungenkapazität. Eine prospektive
Kohortenstudie (JAMA 2016; 315:
672–681) hat nun gezeigt, dass diese Patienten
zudem ein erhöhtes Sterberisiko haben.
Bei rund 8 % von 11 691 Teilnehmern 4
verschiedener Studien wurden im CT interstitielle
Lungenanomalien nachgewiesen.
Nach einer medianen Beobachtungszeit
von 3 bis 9 Jahren stellten die Autoren
fest, dass in jeder Studienkohorte mehr
Patienten mit interstitiellen Lungenanomalien
starben als Patienten ohne diese
Auffälligkeiten:
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Framingham-Herz-Kohorte: 7 vs. 1 %; Hazard Ratio (HR) 2,7 (95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,1–6,5)
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AGES-Reykjavik-Kohorte: 56 vs. 33 %; HR 1,3 (95 %-KI 1,2–1,4)
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COPDGene-Kohorte: HR 1,8 (95 %-KI 1,1–2,8)
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ECLIPSE- Kohorte: 11 vs. 5 %; HR 1,4 (95 %-KI 1,1–2,0)
In der AGES-Reykjavik-Kohorte wurden
zudem die Todesursachen untersucht: Die
Patienten starben häufig aufgrund von
Lungenfibrosen.
Dr. Anna-Lena Krause, Stuttgart