Diabetes aktuell 2016; 14(03): 146
DOI: 10.1055/s-0042-108775
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetisches Fußsyndrom – Effektives und schmerzarmes Debridement

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Publication Date:
02 June 2016 (online)

 

Etwa 3 % aller Menschen mit Diabetes sind von Fußulzera betroffen. Diese enden oft mit einer Amputation. Zu einer substanziellen Verbesserung könnte eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegenden sowie Wundexperten und eine moderne Wundversorgung beitragen.

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Wundmanagerin Anita Mysor, Krefeld/Berlin, betonte, dass gutes Wundmanagement mit der Vermeidung von Ulzerationen beginnt. Dazu sei eine intensive Beratung und Schulung der Patienten nötig, die sich der Dramatik der Lage oft nicht bewusst seien. „Ist es bereits zu Ulzerationen gekommen, stehen Infektionskontrolle, Ulkusabheilung, Schmerzbeseitigung sowie moderne Wundkonzepte im Vordergrund“, so Mysor weiter.

Positive Einschätzung des NICE

Während bei großflächigen Ulzera meist zunächst ein chirurgisches Debridement erfolgt, kann bei weniger ausgedehnten und oberflächlichen Wunden auch das Monofilamentfaser-Pad Debrisoft® für ein schnelles, effektives und schmerzarmes mechanisches Debridement eingesetzt werden [ 1 ]. Dabei werden Fibrinbeläge, nekrotisches Material, Debris und weitere Beläge sanft aus der Wunde entfernt. Das Produkt erhielt 2014 eine positive Einschätzung der britische Gesundheitsbehörde NICE (National Institute for Health and Care Excellence). Für das Debridement tiefer Wunden steht neben dem Monofilamentfaser-Pad seit Anfang 2016 auch ein Monofilamentfaser – „Lolly“ zur Verfügung.

„Die saubere Wunde wird phasengerecht mit entsprechenden Wundauflagen weiter versorgt. Ziel ist es, Granulation und Epithelisierung der Wunde zu fördern“, erklärte Mysor. Zum Einsatz können dabei z. B. hydroaktive Faserverbände, hautschonende Silikonschaum- oder Kollagenverbände kommen. Die antimikrobielle HydroBalance-Wundauflage Suprasorb® X + PHMB wurde in den praxisorientierten Expertenempfehlung zur Behandlung kritisch kolonisierter und lokal infizierter Wunden empfohlen [ 2 ].

„Bei komplexen Wunden ist die Unterdrucktherapie als Goldstandard nach dem Debridement anzusehen“, erklärte Dr. Claudia Ellert, Wetzlar, und ergänzte: „Die gleichmäßige Druckverteilung auf der gesamten Wundoberfläche verbessert die lokale Durchblutung, reduziert Ödeme, Wachstumsinhibitoren und Keimbelastung, regt die Zellproliferation sowie die Bildung von Granulationsgewebe an und begünstigt eine Annäherung der Wundränder.“

Monika Walter, München

Quelle: Fachpresse Workshop „L&R Update: Innovative Wundtherapie – Herausforderung Diabetisches Fußsyndrom“ am 27. Januar 2016, Wien Österreich. Veranstalter: Lohmann & Rauscher, Wien


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  • Literatur

  • 1 Bahr S et al. Journal of Wound Care 2011;
  • 2 Dissemond J et al. Wundmanagement 2009 und Zeitschrift für Wundbehandlung 2009

  • Literatur

  • 1 Bahr S et al. Journal of Wound Care 2011;
  • 2 Dissemond J et al. Wundmanagement 2009 und Zeitschrift für Wundbehandlung 2009

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