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DOI: 10.1055/s-0042-109409
Biomechanik des Beckens
Publication History
Publication Date:
07 February 2017 (online)
Das Becken stellt eine Ringstruktur, bestehend aus 3 primären knöchernen Segmenten, dar. Dorsal mit kräftigen Ligamenten verspannt, bildet es die Verbindung der Wirbelsäule mit den unteren Extremitäten. Dabei erfüllt das Becken im Zusammenspiel mit seinen kräftigen Bändern, den knorpeligen und muskulären Strukturen eine zentrale Rolle in der Lastübertragung vom Rumpf auf die unteren Extremitäten und vice versa. Darüber hinaus bildet der Beckenring einen essenziellen mechanischen Schutz für die darin liegenden Weichteile.
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Der Beckenring erfüllt folgende Aufgaben:
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Lastübertragung vom Rumpf auf die unteren Extremitäten und vice versa
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essenzieller mechanischer Schutz für die Weichteile
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Das Zusammenwirken der ausschlaggebenden Faktoren für die Stabilisierung des Beckenrings ist noch nicht vollständig verstanden:
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die Vorspannung des Bandapparats,
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die daraus resultierende Aktivierung der Beckenmuskeln,
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die anschließende Kompression des Articulatio sacroiliaca.
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Die Beweglichkeit des Beckenrings wird durch Bänder und Faszien eingeschränkt, jedoch ist die Elastizität des Beckengürtels gewährleistet.
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Die hyalinen Knorpelflächen in den beiden Gelenken des Beckens dienen zur Kraftübertragung und zur mechanischen Dämpfung zwischen den knöchernen Beckenstrukturen:
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Articulatio sacroiliaca
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Symphysis pubica
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Frakturen lasttragender Strukturen führen immer zu gestörten Kraftflüssen in den beeinträchtigten Bereichen und können im Extremfall zu einem völligen Versagen der Kraftleitung führen.
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Es werden unterschiedliche Schweregrade – A-, B- und C-Frakturen im Beckenring (nach AO-Klassifikation) – unterschieden.
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Literatur
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