Aktuelle Dermatologie 2016; 42(08/09): 315-316
DOI: 10.1055/s-0042-110165
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelle Entwicklungen der Hautklinik im Klinikum Dortmund

Current Developments in the Department of Dermatology of the Klinikum Dortmund
D. Nashan
Klinik für Dermatologie und Allergologie, Klinikum Dortmund gGmbH
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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Dorothée Nashan
Klinik für Dermatologie und Allergologie
Klinikum Dortmund gGmbH
Beurhausstraße 40
44137 Dortmund

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. August 2016 (online)

 

    Die Klinikum Dortmund gGmbH ist (als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster) ein kommunales Krankenhaus der Maximalversorgung mit 1422 Planbetten und rund 4000 Mitarbeitern und verfügt, abgesehen von der Psychiatrie, über sämtliche medizinischen Fachrichtungen. Mit 25 Kliniken und 4 Instituten hat sich das Klinikum in 140 Jahren mit mehr als 250 000 Patienten jährlich (davon 65 000 stationär) zum größten Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen und zum zweitgrößten kommunalen Krankenhaus in Deutschland entwickelt. Im Focus-Ranking ist das Klinikum Dortmund als „bestes Krankenhaus im Ruhrgebiet“ gelistet.

    Die Dermatologie ist in Jahrzehnten und durch das Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen aufgebaut und geprägt worden. Aktuell werden auf zwei Stationen mit 43 Betten jährlich mehr als 2200 Patienten stationär versorgt. Neben einer allgemeinen Ambulanz und Privatambulanz werden eine Allergieabteilung, eine UV- und Bade-Abteilung wie auch eine Mykologie geführt. Als Spezialsprechstunden sind die Melanomnachsorge, prä- und postoperative Sprechstunde, Autoimmun-Sprechstunde, phlebologische und ästhetische Sprechstunden eingerichtet. In der allgemeinen Ambulanz werden zirka 13 000 Patientenkontakte pro Jahr registriert.

    Das gesamte Spektrum dermatologischer Erkrankungen wird diagnostisch und therapeutisch betreut. Auf die Versorgung der Patientinnen/en gemäß Leitlinien, aktuellen Entwicklungen und entsprechend höchster Standards wird Wert gelegt. Leistungsangebote und auch für die Optimierung der Versorgung wichtige Vernetzungen sind auf der Homepage hinterlegt (http://www.klinikumdo.de/index.php?id = 33). Im Kontext einer so großen Klinik verfolgen wir neben der Dermatologie eine ganzheitliche ärztliche Versorgung der Patienten. Mit einem eigenen ärztlichen Bereitschaftsdienst steht die Abteilung ganzjährig rund um die Uhr zur Verfügung.

    Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ausbau des onkologischen Schwerpunktes. Ein Wandel der 10 häufigsten DRGs hin zu mehr operativ onkologischen Fällen untermauert diese Entwicklung. Am Beispiel der Melanome ließ sich anhand der stationären DRG-Kodierungen mit 135 in ONDIS dokumentierten Primärfällen in 2015 ein deutlicher Zuwachs erkennen. Eine Expertise zu kutanen Lymphomen lässt sich mit ca. 30 neuen Fällen pro Jahr dokumentieren. Die Hautklinik ist als ein weiteres Zentrum des Interdisziplinären Tumorzentrums Dortmund auf dem Wege zur Zertifizierung als Hauttumorzentrum nach den Kriterien der DKG. Entsprechende onkologische Leistungszahlen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Tumorkonferenzen, psycho-soziale Versorgungs- und Personalstrukturen sind vorhanden. Am Aufbau eines Studienzentrums wird gearbeitet.

    Eine durch Professor Frosch etablierte Kooperation mit dem Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück, Prof. Sven Malte John, wird fortgeführt. Entsprechend zugehörige berufsdermatologische Seminare werden angeboten und wissenschaftlich ausgewertet.

    Der Austausch und eine fundierte Zusammenarbeit mit den Praxen niedergelassener Kolleginnen und Kollegen sind unerlässlich und gewünscht. Neben gegenseitiger aktiver Teilnahme an Qualitätszirkeln und Fortbildungsveranstaltungen (http://www.klinikumdo.de/medizin/kliniken-und-abteilungen/hautklinik/aktuelles-und-medien/fortbildungen/interner-fortbildungskalender.html), gemeinsamen Publikationen (siehe Kasuistiken in diesem Heft) lassen sich noch weitere Ideen für vereinte Strategien und einen gemeinsamen Konsens entwickeln.

    Mit einer durchschnittlichen Belegung von deutlich über 80 % der Betten gilt es, die DRG-Entwicklungen im Blick zu behalten und eine ausgewogene breite Diagnosepalette zu wahren. Im interdisziplinären Kontext wie auch als Ansprechpartner der Notaufnahmen sind die Verantwortung für dermatologische Themen und Therapieübernahmen zu vertreten. Die Organisation dieser klinikinternen Verzahnung wie auch die funktionierende Vernetzung mit externen Praxen und Absprachen mit Kollegen sind in einem stetigen Verbesserungsprozess.

    In puncto Ausbildung setzen wir das Curriculum mit einem Ausbildungsplan für die Facharztzeit um; die Struktur einer „kleinen“, kompakten, nicht universitären Abteilung bietet dabei die Möglichkeit einer direkten Kommunikation der Kolleginnen und Kollegen untereinander, wie auch die Möglichkeit der zügigen Problemlösung mit Oberärztinnen/Oberarzt und Chefärztin. Entsprechend des Ausbildungsstandes obliegt den Assistenten die begleitete vollumfängliche Versorgung und Verantwortung für eigene Patienten. Die Erfahrung zeigt, dass wir die zugrunde liegende teammäßige Einsatzplanung aber primär in der Eigenorganisation der Assistenten belassen können.

    Aktuell liegen die Weiterbildungsermächtigung für Dermatologie und Venerologie (60 Monate) und die Zusatzbezeichnung Allergologie vor. Erstrebenswert sind die Zusatzbezeichnungen Medikamentöse Tumortherapie und Phlebologie. Eine Förderung des Nachwuchses gemäß Absprachen, machbaren Wünschen, Einsatz und Talenten wird fokussiert. Die Teilnahme an Kongressen und Kursen wird gewünscht und unterstützt. Das Engagement des Ärzteteams zielt auf die Übernahme von Verantwortlichkeit und Qualifikation.

    In Zusammenschau aller Aspekte sehen wir uns in der Tradition einer historisch gewachsenen Dermatologie mit den Ansprüchen einer modernen dermatologischen Klinik unter Erhalt klassischer ärztlicher Werte. Entsprechend dieses Portfolios konnte die Hautklinik zum wirtschaftlichen Erfolg des Klinikums beitragen; damit möchte ich mich bei dem Ärzteteam, den Pflegekräften, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hautklinik und den mit der Hautklinik verbundenen Berufsgruppen wie Casemanagerinnen, Sozialarbeiterinnen, Wundmanagern/in, Schmerztherapeuten/innen bedanken.


    Prof. Dr. Dorothée Nashan


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    Prof. Dr. med. Dorothée Nashan
    Klinik für Dermatologie und Allergologie
    Klinikum Dortmund gGmbH
    Beurhausstraße 40
    44137 Dortmund