Pneumologie 2016; 70(07): 434
DOI: 10.1055/s-0042-110836
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Idiopathische Lungenfibrose – Nintedanib verlangsamt Progression der Erkrankung

Contributor(s):
Johannes Weiß
Costabel C et al.
Am J Respir Crit Care Med 2016;
193: 178-185
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Publication History

Publication Date:
13 July 2016 (online)

 

    In den beiden placebokontrollierten Phase-III-INPULSISStudien konnte Nintedanib bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose in einer Dosis von 2-mal 150 mg täglich die Erkrankung günstig beeinflussen, indem es die jährliche Abnahme der FVC deutlich reduzierte. U. Costabel et al. analysierten nun, ob dieser Effekt abhängig von klinischen oder demographischen Variablen ist.
    Am J Respir Crit Care Med 2016; 193: 178–185

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    Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine schwerwiegende chronische Erkrankung mit schlechter Prognose, die durch eine stetige Abnahme der Lungenfunktion gekennzeichnet ist. (©nerthuz/www.Fotolia.com/Symbolbild)

    Die Autoren untersuchten hierzu mit Hilfe gepoolter Daten in unterschiedlichen Subgruppen den Einfluss von Nintedanib auf den primären (jährliche Abnahme der FVC) und die beiden wichtigsten sekundären Endpunkte (Zeit bis zur ersten Exazerbation und Veränderung zur Eingangsuntersuchung im St. George’s Respiratory Questionnaire [SGRQ] über einen Zeitraum von 52 Wochen). Die Analyse erfolgte nach dem Geschlecht, dem Alter (< 65 und ≥ 65 Jahre), der ethnischen Herkunft (hellhäutig oder asiatisch), der eingangs vorhergesagten FVC in Prozent (≤ 70 vs. > 70 %), dem SGRQ Gesamtscore (≤ 40 vs. > 40), dem Raucherstatus (niemals, ehemaliger Raucher, aktueller Raucher), dem Gebrauch systemischer Kortikosteroide (ja/nein) und dem Gebrauch von Bronchodilatatoren (ja/nein).

    Insgesamt wurden 1061 Patienten im Rahmen der beiden Studien behandelt, davon 638 mit Verum und 423 mit Placebo. Die demographischen Daten und die Baseline-Charakteristika waren eingangs zwischen beiden Gruppen vergleichbar. Bezüglich des Effekts von Nintedanib auf den primären Endpunkt jährliche Abnahme der FVC zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied in den einzelnen Subgruppen. Dies galt auch für die beiden wichtigsten sekundären Endpunkte Zeit bis zur ersten Exazerbation und Veränderung zur Eingangsuntersuchung im SGRQ über einen Zeitraum von 52 Wochen. Dabei schienen die Behandlungseffekte für die beiden wichtigsten sekundären Endpunkte bei Patienten mit einer eingangs vorhergesagten FVC ≤ 70 % etwas ausgeprägter zu sein, da die Mehrheit akuter Exazerbationen und größere Verschlechterungen im SGRQ-Gesamtscore in den mit Placebo behandelten Patienten dieser Subgruppe auftraten.

    Fazit

    Gepoolte Daten der INPULSIS-Studien unterstützen nach Ansicht der Autoren einen konsistenten Effekt von Nintedanib bezüglich einer Verlangsamung der Krankheitsprogression in allen analysierten Subgruppen von Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose.


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    Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine schwerwiegende chronische Erkrankung mit schlechter Prognose, die durch eine stetige Abnahme der Lungenfunktion gekennzeichnet ist. (©nerthuz/www.Fotolia.com/Symbolbild)