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DOI: 10.1055/s-0042-111103
Häufiger Komplikationen bei invasiven Routine-Interventionen
Publication History
Publication Date:
19 September 2016 (online)
Einleitung | Bei einer instabilen Angina pectoris oder einem Myokardinfarkt ohne ST-Hebung (NSTEMI) gibt es grundsätzlich zwei therapeutische Vorgehensweisen:
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Der Einsatz invasiver Routineverfahren, also sofortige Koronarangiografie mit ggf. Ballondilatation oder Stent, oder
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ein eher „konservativer“ Ansatz mit zunächst pharmakologischer Therapie und dem Einsatz invasiver Methoden nur bei weiterhin bestehender Myokardischämie.
In einem aktualisierten Cochrane Review mit 3 neuen Studien wurden beide Methoden miteinander verglichen.
Studien | Die Autoren schlossen insgesamt 8 randomisierte kontrollierte Studien mit 8915 Patienten ein, wovon 4545 gemäß der invasiven Routine und 4370 „konservativ“ behandelt worden waren.
Ergebnisse | Es starben vergleichsweise mehr Patienten noch während der ersten stationären Therapie, wenn sie mit der invasiven Routinestrategie behandelt wurden (Relatives Risiko [RR] = 1,54 [95 %-Konfidenzintervall: 1,02–2,34]). Nach einem Beobachtungszeitraum von 6–12 Monaten zeigte sich jedoch zwischen den Strategien kein Unterschied hinsichtlich der Risikoreduktion der Gesamtsterblichkeit und dem Endpunkt Tod (RR = 0,87 [0,64–1,18]) oder nichtfataler Infarkt (RR = 0,93 [0,71–1,20]). Einen Vorteil ergab die invasive Routinestrategie in Bezug auf Myokardinfarkt (RR = 0,79 [0,63–1,0]), refraktäre Angina (RR = 0,64 [0,52–0,79]) und Rehospitalisierung (RR = 0,77 [0,63–0,94]) nach 6 oder 12 Monaten im Vergleich zur „konservativen“ Therapie. Ein Nachteil war jedoch das erhöhte Risiko für Blutungen durch das Routinevorgehen (RR = 1,73 [1,3–2,31]) und einen durch die Intervention bedingten Myokardinfarkt (RR = 1,87 [1,47–2,37]).
Angesichts des gemischten Bildes der Risikoreduktion durch die invasive Routinestrategie und den dadurch bedingten häufigeren Komplikationen sehen die Autoren die Empfehlung bestätigt, bei Patienten mit instabiler Angina pectoris bzw. NSTEMI bevorzugt konservativ, also nur selektiv invasiv vorzugehen.