Seit Anfang September gilt Sri Lanka laut WHO offiziell als malariafrei. Dies ist
ein erstaunlicher Erfolg, denn noch in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts war
Sri Lanka einer der Staaten, die weltweit am meisten unter der Krankheit zu leiden
hatten.
Die Wende begann in den 1990er Jahren, als das Land die Strategie der Malariabekämpfung
veränderte: Fortan wurde nicht mehr nur auf Moskitobekämpfung gesetzt, sondern auch
der Parasit selbst in den Fokus genommen. So wurden beispielsweise mobile Malariakliniken
geschaffen, die schnell auf Ausbrüche reagieren und so das Parasitenreservoir und
die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Übertragung dezimieren konnten. Bis zum Jahr
2006 konnte so die Zahl der jährlichen Malariafälle auf unter 1000 gesenkt werden.
Der letzte autochthone Fall war schließlich vor fast 4 Jahren im Oktober 2012 gemeldet
worden.
Damit ist Sri Lanka nach den Malediven der zweite Staat in der WHO-Region Südostasien,
dem es gelungen ist, die Malaria zu eliminieren. In den 9 übrigen Ländern der Region
wurden im Jahr 2014 noch 1,6 Mio. bestätigte Malariafälle gemeldet. Mehr als 800 Menschen
überlebten die Infektion nicht. 96 % der Fälle entfielen dabei allein auf die 3 Staaten
Indien, Indonesien und Myanmar.
Quellen: promed, World malaria report 2015 (WHO)