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DOI: 10.1055/s-0042-119116
Arthrose im oberen Sprunggelenk – Totalendoprothese vs. Arthrodese auf unebenen Flächen
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Publication History
Publication Date:
14 December 2016 (online)
Die Autoren zeigen, dass sowohl nach Implantation einer OSG-TEP (Sprunggelenksendoprothese) als nach Durchführung einer OSG-Arthrodese die Funktionalität und Gangperformance auf unebenen Flächen signifikant verbessert wird. Dabei waren die Ergebnisse der Patienten, die mit einer OSG-TEP versorgt wurden z. T. signifikant besser als die der Patienten mit einer Arthrodesenversorgung.
Jastifer J, Coughlin MJ, Hirose C. Performance of total ankle arthroplasty and ankle arthrodesis on uneven surfaces, stairs, and inclines: a prospective study. Foot Ankle Int 2015; 36: 111 – 117
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Material und Methode
In der vorliegenden prospektiven Studie wurden zwischen 2010 – 2013 77 Patienten mit einer Arthrose im oberen Sprunggelenk eingeschlossen und im Rahmen eines 12 Monate Follow-ups untersucht. Die Patienten entschieden nach ausführlicher Aufklärung selbst über das Operationsverfahren, sodass letztendlich bei 61 Patienten eine Gelenkprothese und bei 16 Patienten eine Sprunggelenksarthrodese durchgeführt wurde. Präoperativ und 6 bzw. 12 Monate postoperativ wurde die Gangperformance klinisch und funktionell an Treppen, einer geneigten Rampe und auf einer unebenen Oberfläche ausgewertet. Die Patienten bewerteten ihre Funktion auf diesen Oberflächen auf einer visuellen Analogskala (VAS). Zusätzlich wurden standardisierte klinische Scores (Buechel-Pappas-Score, VAS-Schmerzskala, AOFAS-Score) zur Auswertung hinzugezogen.


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Ergebnisse
Präoperativ bestand kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Patientengruppen (alle p > 0,05). Beide Patientengruppen hatten postoperativ eine hohe Patientenzufriedenheit mit 3,5 bzw. 3,4 von 4,0 Punkten. Ebenso wurde eine signifikante Verbesserung im Buechel-Pappas-, AOFAS- und VAS-Schmerz-Score beobachtet (alle p-Werte < 0,05). Die Patienten mit einer Prothesenversorgung hatten ein signifikant besseres Ergebnis als die Patienten mit einer Arthrodese im Buechel-Pappas-Score (p = 0,036), AOFAS-Score (p = 0,03) und bei der Dorsalextension und Plantarflexion im oberen Sprunggelenk (p < 0,001), sowie eine bessere Funktionalität im Treppensteigen und im bergauf gehen (p = 0,012 bzw. p = 0,016).
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Kommentar
Obwohl bereits zahlreiche Studien existieren, die das postoperative Outcome von OSG-Prothesen und OSG-Arthrodesen klinisch und ganganalytisch untersuchten, ist nur wenig über die Gangperformance auf unebenen Flächen bekannt. Die vorliegende Studie bietet diesbezüglich interessante Erkenntnisse. Wie bereits aus anderen Studien bekannt, ist die Patientenzufriedenheit sowohl nach einer Arthrodese als auch nach einer Prothesenversorgung gut. Durch den Erhalt der Beweglichkeit im OSG nach einer Prothesenimplantation, ist die verbesserte Performance auf unebenen Flächen gut zu erklären. Jedoch ist interessant zu sehen, dass die Performance auf unebenen Flächen bei einer Arthrodesenversorgung ebenso als gut beschrieben worden ist. Dieser Aspekt ist ein Indiz dafür, dass kompensatorische Hypermobilität in den angrenzenden Gelenken suffizient ist, um ein physiologisches Gangbild zu erreichen. Die Studie zeigt mit ihren Ergebnissen, dass beide Therapieoptionen eine ausreichende postoperative Mobilität auch auf unebenen Flächen bieten.
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