Aktuelle Dermatologie 2017; 43(03): 115
DOI: 10.1055/s-0042-119751
Interview
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Immer akademisch arbeiten“

Interview mit Prof. Peter van de Kerkhof
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Publication Date:
31 March 2017 (online)

 
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    Das Interview mit Prof. Peter van de Kerkhof, Radboud Universität Nijmegen hat Prof. Dr. Ingrid Moll geführt.

    Warum haben Sie die Dermatologie als Fachgebiet gewählt?

    Dermatologie bietet eine exzellente Verbindung von Forschung und Krankenversorgung.

    Welcher Fall ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?/Was war Ihr außergewöhnlichster Fall?

    Ein Fall, bei dem die Defizienz eines Leukozyten-Adhäsionsmoleküls eine Psoriasis vulgaris induzierte.

    Von wem haben Sie besonders viel gelernt?

    Von Prof. Paul Mier, einem Biochemiker.

    Was war der beste Rat, den Sie während Ihrer Karriere erhalten haben?

    Immer akademisch zu arbeiten.

    Was ist momentan die wichtigste Entwicklung in der Dermatologie?

    Neue Therapien der Psoriasis, die auf pathogenetischen Erkenntnissen basieren.

    Wo sehen Sie die Zukunft der Dermatologie?

    In der personalisierten Medizin.

    Was raten Sie jungen Kollegen?

    Gehe in die Dermatologie und spezialisiere dich auf Akne.

    Was ist das Faszinierende der Psoriasis vulgaris? Was ist die wichtigste Erkenntnis der vergangenen Jahre bei Psoriasis vulgaris?

    Es ist faszinierend, dass IL-17 ein Therapie-Target ist.

    Was und welchen Ort in den Niederlanden zeigen Sie ausländischen Gästen? Welchen typischen Ort, z. B. Kirche, Rathaus, etc.?

    Ich empfehle immer das Zentrum von Nijmegen und das Kröler Möller Museum.

    Zur Person

    Im Leben von Prof. Peter van de Kerkhof gibt es zwei feste und dauerhafte Säulen – Nijmegen und die Psoriasis vulgaris.

    In seiner Studienzeit, während der gesamten klinischen Ausbildung und seiner akademischen Karriere blieb er der „Catholic University of Nijmegen“ treu verbunden als Arzt, Forscher, akademischer Lehrer und Klinikdirektor. Gästen in den Niederlanden empfiehlt er, das Zentrum von Nijmegen zu besuchen.

    Mit seiner Promotionsarbeit „Psoriasis; Therapy and pathogenesis“ begann seine wissenschaftliche Karriere, die der Psoriasis aus vielen Sichtweisen, u. a. ihre molekular- und biochemischen Grundlagen, ihren genetischen Mustern, der Versorgung der Patienten und den vielfältigen, sich wandelnden Therapien, gewidmet ist. Die mehr als 600 Publikationen lesen sich wie eine Geschichte der Psoriasis von der „Keratinozytenproliferations-Erkrankung unserer ärztlichen Vorfahren“ (Zitat 2012) zur „Immundermatose“ und schließlich die Assoziation mit den Komorbiditäten. Hinzu kommt die Entwicklung der Therapie von den frühen lokalen Maßnahmen zu den UV-Therapien, dann die Immuntherapien und schließlich die Biologika der heutigen Zeit.

    Sein Rat, immer akademisch zu arbeiten, wird aktuell von den neuen pathogenetisch basierten Therapien der Psoriasis verfolgt und bleibt faszinierend, wie z. B. Interleukin-17 als Target.

    Warum er den jungen Kollegen die Akne ans Herz legt, darüber dürfen wir spekulieren.

    In Gesellschaft ist er ein munterer Erzähler, oft mit Geschichten aus „seiner“ Universität und Stadt. Sein Interview ist kurz und prägnant, auf das Wesentliche beschränkt, was ihm wichtig ist – so wie er ist.

    E-Mail: Peter.vandeKerkhof@radboudumc.nl


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