Zahnextraktionen sind eine der häufigsten chirurgischen Tätigkeiten des Tierarztes. Hierbei sollte immer
eine möglichst atraumatische Extraktionstechnik zur Anwendung kommen. Dabei ist das chirurgische Freilegen
der Wurzel(n) häufig die schonendere Variante einer Zahnextraktion.
Indikationen
Die häufigsten Indikationen für die Extraktion von Zähnen sind:
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hochgradig parodontal geschädigte Zähne
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Zahnfrakturen (auch Milchzähne)
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persistierende Milchzähne
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Pulpitis, Pulpennekrose, periradikulärer/periapikaler Prozess
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resorptive Läsionen
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Malokklusion
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überzählige Zähne
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retinierte/impaktierte Zähne
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Zähne in Frakturlinien von Kieferfrakturen
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Zähne im Bereich von pathologischen Veränderungen, z. B. Tumoren
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Karies
Präoperative Maßnahmen
Vor jeder Zahnextraktion muss ein Den
talröntgenbild angefertigt werden.
Dieses dient:
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der Indikationsstellung zur Extraktion
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der Erkennung möglicher komplizierender Faktoren für die Extraktion, z. B. Wurzelfrakturen,
Osteolysen, Wurzelresorptionen oder Ankylosen
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dem Nachweis der Anlage des Zahnes bei züchterischen Fragen
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als forensische Absicherung
Zur Schaffung eines keimarmen OP-Feldes wird die Maulhöhle nach der Entfernung von Plaque und Zahnstein mit
einer chlorhexidinhaltigen Spüllösung gespült. Zum Erreichen einer ausreichenden Analgesie für die
Extraktion ist es ratsam, eine Lokalanästhesie des N. infraorbitalis durchzuführen. Im Folgenden wird die
Durchführung der Extraktion des Oberkiefercaninus Schritt für Schritt beschrieben.