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DOI: 10.1055/s-0042-1755997
Glücksspiel-Survey (D): Implikationen für den Spielerschutz und die Regulierung von Glücksspielen
Einleitung Die in der Publikation von Buth, S.; Meyer, G.; Kalke, J. (2022): „Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung – Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2021“ genannten Prävalenzen der Störung durch Glücksspielen (nach DSM-5) liegen deutlich über denen bisheriger in Deutschland veröffentlichter Studien. Vor dem Hintergrund dieser Studienergebnisse soll die Frage nach möglicherweise notwendigen Änderungen an der Glücksspielregulierung gestellt werden.
Material und Methodik In einem ersten Schritt werden zentrale Spielerschutzmaßnahmen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (z.B. das Spielersperrsystem oder die Limitdatei für Glücksspiele im Internet) vorgestellt und in Beziehung zu den Ergebnissen des Glücksspiel-Surveys gesetzt. In einem zweiten Schritt sollen mögliche Implikationen für den Spielerschutz und die Regulierung von Glücksspielen aufgezeigt werden.
Ergebnisse Verschiedene Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 erscheinen vor dem Hintergrund der oben genannten Studie nicht ausreichend, um einen wirksamen Spielerschutz gewährleisten zu können. Beispielhaft sei an dieser Stelle das anbieterübergreifende Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat für Online-Glücksspiele genannt. Demgegenüber setzen laut Glücksspiel-Survey 2021 Glücksspielende mit einer schweren Störung durch Glücksspielen im Mittelwert 796 Euro pro Monat für Glücksspiele ein. Bei Personen mit einer leichten (624 Euro) und mittelschweren Störung durch Glücksspielen (603 Euro) liegt dieser Wert niedriger. Dies verdeutlicht, dass für viele Personen mit einer Störung durch Glücksspielen das Einzahlungslimit in Höhe von 1.000 Euro pro Monat vermutlich keine oder kaum eine Schutzwirkung entfaltet.
Zusammenfassung Vor dem Hintergrund der Ergebnisse des Glücksspiel-Surveys 2021 ist es dringend geboten, bestimmte Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrags 2021, die dem Spielerschutz dienen sollen, auf den „Prüfstand“ zu stellen.
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Interessenkonflikt
Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziert.
Publication History
Article published online:
30 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany