RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0042-1756098
Zyklus und Menopause bei alkoholbezogenen Störungen
Einleitung Alkoholkonsum und alkoholbezogene Störungen sind von großer gesellschaftlicher und gesundheitspolitischer Bedeutung. Während Trinkverhalten und Trinkmuster bei Männern häufiger untersucht werden, stehen Frauen seltener im Fokus der Forschung. Zur Entwicklung gendersensitiver Therapieansätze müssen vor allem die Mechanismen, die alkoholbezogenen Störungen bei Frauen zugrunde liegen, näher erforscht werden.
Material und Methodik Im Vortrag wird der aktuelle Wissensstand dazu dargestellt, welche Bedeutung die Hormone Progesteron und Östradiol für sozialen und pathologischen Alkoholkonsum haben. Dabei soll unter anderem auf Schwankungen über den Menstruationszyklus und postmenopausale Veränderungen fokussiert werden.
Ergebnisse Zusammengefasst gibt es erste Hinweise darauf, dass Progesteron erlebtes Craving beeinflusst und das Zusammenspiel von Progesteron und Östradiol das Trinkverhalten moduliert. Die Schwere der Abhängigkeit, Trinkverstärker wie z.B. Wochenendtage, Affekt und Alter sind Mediatoren und Moderatoren der hormonellen Effekte im Verlauf des Zyklus und in der postmenopausalen Phase.
Zusammenfassung Die verfügbaren Daten geben Hinweise darauf, dass Progesteron und Östradiol Craving und Alkoholkonsum im Verlauf des Menstruationszyklus und über die Lebensspanne weiblicher Patientinnen beeinflussen. Die verfügbare Literatur zum Themenbereich ist quantitativ überschaubar und viele Studien sind methodisch limitiert. Es besteht daher weiterer Forschungsbedarf. Die beschriebenen Zusammenhänge können als Grundlage für die Entwicklung von zukünftigen Therapien für Frauen mit alkoholbezogenen Störungen dienen.
#
Interessenkonflikt
Keine
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany