Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e59
DOI: 10.1055/s-0042-1756782
Abstracts | DGGG

LACC und G-LACC: welche Auswirkung hat eine Konisation auf das Outcome einer laparoskopischen radikalen Hysterektomie?

L Delebinski
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
H Hertel
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
P Hillemanns
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
R Klapdor
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Materialien/Methoden Patientinnen der MHH mit Zervixkarzinom bis einschließlich FIGO Stadium IB1 wurden in die Analyse eingeschlossen und retrospektiv analysiert. Entsprechende Informationen konnten aus den elektronisch hinterlegten Dokumenten des Kliniksystems entnommen werden und wurden in Zusammenarbeit mit dem Tumorzentrum der MHH ergänzt. Für die statistische multivariate Analyse wurde eine Cox-Regression durchgeführt. Die Adjustierung fand für Alter, Lymphknotenbefall, Tumorgröße, Grading, adjuvante Therapie, Konisation und Operationsverfahren statt.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 276 Patientinnen in diese Studie eingeschlossen, von denen 52,5% laparoskopisch versorgt worden waren. Nach Adjustierung konnte das Operationsverfahren (laparoskopisch vs. Offen) in unseren Analysen nicht als prädiktiver Wert für das Gesamtüberleben (OR 1,220; 95% KI: 0,460 – 3,236; p=0,689) herausgestellt werden. Bei dem rezidivfreien Überleben (OR 1,295; 95% KI: 0,548 – 3,06; p=0,556) verhielt es sich ähnlich.

    Allerdings konnte eine signifikante Assoziation zwischen präoperativer Konisation und einem geringeren Risiko für das Auftreten eines Rezidivs gefunden werden (OR 4,022; 95% KI: 1,243 – 13,012; p=0,020). Die präoperative Konisation stellte den wichtigsten prädiktiven Faktor für das Überleben dar.

    Zusammenfassung In dieser Untersuchung zeigte sich die präoperative Konisation als wichtigster prädiktiver Faktor für das Auftreten von Rezidiven nach radikaler Hysterektomie beim Zervixkarzinom. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass spezifische Operationstechniken im Sinne einer verbesserten Tumorhygiene die onkologische Sicherheit der Laparoskopie bei Zervixkarzinomen verbessern können. Diese Erkenntnisse werden in die geplante deutsche G-LACC Studie einbezogen, um eine adäquate Patientinnenselektion für die laparoskopische radikale Hysterektomie treffen zu können.


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    Interessenkonflikt

    Ich erkläre als korrespondierender Autor, dass meine Koautoren mir mitgeteilt haben, dass sie während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen im oben genannten Sinne hatten. Auch ich selbst hatte keine derartigen Verbindungen in den letzten 3 Jahren.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. Oktober 2022

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