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DOI: 10.1055/s-0042-1757100
Prospektive Untersuchung der Assoziation von wahrgenommener Stigmatisierung und postinterventionellen Schmerzen bei Schwangerschaftsabbrüchen im Rahmen der Beratungsregelung
Zielsetzung Ziel dieser Studie ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen individueller, subjektiv wahrgenommener Stigmatisierung und postinterventionellen Schmerzen bei Schwangerschaftsabbrüchen im Rahmen der Beratungsregelung.
Methoden Als Messinstrument der Stigmatisierung dient die ILAS Skala (Individual Level of Abortion Stigma). Da Stigmatisierung mit einer mentalen Belastung für Patientinnen assoziiert ist, soll diese Belastung mittels des GAD-7 (Generalized Anxiety Disorder) und des PHQ-9 (Patient Health Questionnaire) untersucht werden. Um postinterventionelle Schmerzen zu messen, wird nach der Durchführung des Schwangerschaftsabbruchs die Schmerzintensität mittels einer NRS (numeric rating scale) von 0 bis 10 quantifiziert.
Ergebnisse Seit Beginn der Studie am 22. Februar 2022 konnten 57 Patientinnen eingeschlossen werden. 20 erhielten einen medikamentösen Abbruch, 17 einen operativen Abbruch unter lokaler Betäubung und 20 einen operativen Abbruch unter Vollnarkose. Das mediane Alter beträgt 28,0 Jahre, während sich das mediane Gestationsalter bei 50 Tagen befindet. Anhand der aktuell vorliegenden Daten, berechnet mit der Korrelation nach Pearson, ergibt sich ein Korrelationskoeffizient zwischen ILAS Score und NRS Score von 0,42 (p=0,096) bei einem operativen Abbruch unter lokaler Betäubung, -0,23 (p=0,34) bei einem operativen Eingriff unter Vollnarkose und von –0,53 (p=0,227) bei einem medikamentösen Abbruch. Der mediane NRS Score liegt jeweils bei 3 (IQR 3-5), 2 (IQR 0-4,25) und 7 (IQR 6-8,5).
Zusammenfassung Die rasche Rekrutierung von 57 Patientinnen zeigt, dass die laufende Studie machbar und der geplante Einschluss von 500 Patientinnen realisierbar ist. Erste Ergebnisse scheinen unsere Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen wahrgenommener Stigmatisierung und postinterventionellen Schmerzen besteht, teilweise zu bestätigen. Für eine eindeutigere Aussage sind weitere Studienergebnisse abzuwarten.
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Interessenkonflikt
Ich erkläre als korrespondierender Autor, dass meine Koautoren mir mitgeteilt haben, dass sie während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen im oben genannten Sinne hatten. Auch ich selbst hatte keine derartigen Verbindungen in den letzten 3 Jahren.
Publication History
Article published online:
11 October 2022
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Georg Thieme Verlag
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