Aktuelle Dermatologie 2017; 43(03): 76
DOI: 10.1055/s-0043-102155
Derma-Fokus
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psoriasis: Ixekizumab reduziert Juckreiz

Kimball AB. et al.
Impact of ixekizumab on itch severity and other psoriasis symptoms: Results from 3 phase III psoriasis clinical trials.

J Am Acad Dermatol 2016;
75: 1156-1161
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 March 2017 (online)

 

    Für viele Patienten mit einer Psoriasis ist der Juckreiz das schlimmste Symptom. Beim Plaque-Typ sind 60 % betroffen mit negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität. Dennoch fließt die Schwere des Pruritus nicht in die Standardtests zur Beurteilung einer Therapieeffektivität ein. Die internationalen Uncover-Studien hatten die Wirksamkeit und Sicherheit von Ixekizumab bei der Psoriasis belegt. Die Dermatologen analysierten nun den Einfluss auf den Pruritus und andere subjektive Symptome.


    #

    UNCOVER-1, -2 und -3 verglichen 12 Wochen Ixekizumab in 2 Dosierungen (80 mg 2- oder 4-wöchentlich) mit Etanercept oder Placebo. Der monoklonale Antikörper neutralisiert das pathogenetisch bedeutsame Interleukin-17. Voraussetzungen für die Studienteilnahme waren u. a. ein PGS-Score > 3 (Physician Global Assessment for Psoriasis) und ein PASI-Score > 12 (Psoriasis Area Severity Index). Die Patienteneinschätzung der Pruritus-Schwere erfolgte mit einer numerischen 11-Punkte-Skala (NRS; 11 Punkte stärkster Juckreiz). Eine effektive Besserung lag bei einer Reduktion um ≥ 4 Punkte vor. Hautschmerzen erfasste eine visuelle Analog-Skala, wobei bei einem Wert von 0 keine und bei 100 Punkten stärkste Schmerzen bestanden (VAS). Die Psoriasis Skin Appearance Bothersomeness Scale gab mit einem Höchstwert von 10 pro Rubrik die subjektive Belastung wieder. Kategorien waren Rötung/helle Flecken, Hautdicke und Schuppung/Abblättern.

    An den UNCOVER-Studien nahmen 413, 403 und 428 Patienten teil. Sie waren durchschnittlich 45 Jahre alt, seit 19 Jahren erkrankt und überwiegend männlich. Die soziodemografischen und klinischen Basisbefunde der Gruppen waren vergleichbar. Ixekizumab wirkte sich bereits nach 1 Woche positiv auf den Juckreiz aus. Der Pruritus nahm auf der NRS um 4,9 – 5,4 Punkte ab und übertraf damit Etanercept signifikant (3,5 – 3,9; p < 0,001). Dies galt für 76,8 % – 85,9 % auch nach 12 Wochen und für beide Ixekizumab-Dosierungen. Auch Hautschmerzen nahmen deutlich und stärker als im Etanercept-Arm ab. Verglichen mit Etanercept und Placebo reduzierte Ixekizumab die Belastung durch die Hautverfärbung, Hautdicke und Abschilferungen signifikant deutlicher mit einem Punkteminus von 18,9 – 20,1.

    Bei der Psoriasis korreliert die Krankheitsschwere nicht zwingend mit der Ausprägung des Pruritus. Der Juckreiz gilt als Mediator zwischen einer Verbesserung im PASI und der Lebensqualität. In UNCOVER bestand eine klare Assoziation. Patienten mit einer vollständigen Rückbildung des Juckreizes hatten eine erheblich bessere Lebensqualität (Dermatology Life Quality Index) und günstigere PASI-Ergebnisse.

    Fazit

    Der Pruritus beeinflusse zahlreiche Lebensbereiche wie die Stimmungslage, Konzentrationsfähigkeit, den Schlaf, Appetit und das sexuelle Verlangen. Die Autoren betonen, dass der Juckreiz auch peinliche und Verlegenheitsgefühle verstärke. Die schnelle und starke Effektivität von Ixekizumab dürften erheblich zur Therapiezufriedenheit beitragen, so die Wissenschaftler.

    Dr. med. Susanne Krome, Melle


    #