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DOI: 10.1055/s-0043-105684
Antibioseprophylaxe bei Kleinzehen-Operationen – eine prospektive Studie
Dr. med. Daiwei Yao, Hannover
Publication History
Publication Date:
06 July 2017 (online)
Mangwani J et al. Role of prophylactic antibiotics in lesser toe fusion surgery: A prospective randomised controlled trial. Foot Ankle Surg 2017; 23: 50 – 52
In dieser prospektiven Studie von Mangwani et al. sollte die Frage geklärt werden, ob eine Antibiotikaprophylaxe bei Kleinzehen-Operationen zu einer Verringerung der Inzidenz von lokalen Infektionen führt. Die Autoren konnten zeigen, dass eine Antibiotikaprophylaxe zu keiner Verringerung der Infektrate geführt hatte. Vielmehr waren mehr Infektionen unter Antibiotikagabe zu beobachten als ohne Prophylaxe.
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Material und Methode
Für die vorliegende Studie wurden 100 erwachsene Patienten eingeschlossen, die sich Zehenoperationen unterzogen, bei denen ein 4 – 6-wöchiger Verbleib von K-Drähten in situ als temporäre Fixierung erforderlich war. In dieser Studie wurden rostfreie K-Drähte aus Stahl verwendet. Die Einteilung der Patienten in die jeweiligen Untersuchungsgruppen wurden randomisiert, sodass 48 Patienten (Gruppe 1) eine Antibiotikaprophylaxe erhielten und dementsprechend 52 Patienten (Gruppe 2) keine. Als Prophylaxe wurde standardmäßig Fluocloxacillin verwendet. Bei Vorhandensein einer Penicillinallergie wurde auf Teicoplanin zurückgegriffen. Die Patienten wurden während des stationären Aufenthalts regelmäßig sowie 1 Woche postoperativ und bei Entfernung der K-Drähte nachuntersucht. Bei jeder Vorstellung wurden die K-Draht-Insertionsstellen auf Anzeichen einer Pin-Infektion kontrolliert. Bei Patienten, die im Verlauf eine lokale Pin-Infektion entwickelt haben, wurde ein mikrobiologischer Abstrich genommen und eine orale Antbiose eingeleitet. Infektionen wurde nach der modifizierten Klassifikation nach Oppenheim eingestuft.
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Ergebnisse
Die gesamte Infektionsrate betrug 4%. Drei Patienten (6,2%) in Gruppe 1 und 1 Patient (1,9%) in Gruppe 2 entwickelten Zeichen einer Pin-Infektion, welche die Behandlung mit oralen Antibiotika erforderlich machten. Alle Infektionen waren Low-Grade-Infekte (3 × Grad 1 und 1× Grad 2 nach Oppenheim). Die Grad-2-Infektion wurde bei einer übergewichtigen Patientin mit Asthma und MTX-Medikation bei Psoriasisarthritis in der Gruppe 1 beobachtet. Bei keinem Patienten wurden Anzeichen einer Osteomyelitis beobachtet.
Die Ergebnisse dieser Studie decken sich mit den Erkenntnissen aus der Literatur. Anders als bei den endoprothetischen Eingriffen an Hüfte und Knie, bei denen ein Benefit einer Antibiotikaprophylaxe wissenschaftlich nachgewiesen ist, ist der Nutzen in der Vorfußchirurgie bei Patienten mit geringem Risiko nicht wissenschaftlich belegt. Vielmehr kann ein inadäquates Einsetzen von Antibiotika medikamentöse Komplikationen und Förderung von Antibiotikaresistenzen begünstigen.
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Dr. med. Daiwei Yao, Hannover