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DOI: 10.1055/s-0043-105685
YOUngsters O&U expandieren – junge Orthopäden und Unfallchirurgen auf dem Vormarsch
Der Name YOUngsters ist Programm – in der Orthopädie und Unfallchirurgie formierte sich seit 2013 eine Gruppe junger Studenten/-innen, die mit Engagement und Eigeninitiative den Nachwuchs für das Fach O&U akquirieren und begeistern wollen. Durch Motivation und Kreativität konnten sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte und Veranstaltungen innerhalb des Jungen Forums O&U und den jeweiligen Fachgesellschaften (DGOU, BVOU und VSOU) realisieren lassen. Neben dem bereits etablierten Programm, dem „Tag der Studierenden“, der jährlich auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin stattfindet, und der Summer School können die YOUngsters einige neue präsentable Projekte aufweisen. So lassen sich der „Tag der Vorklinik“, der als Pendant des Tages der Studierenden für jüngere Semester jährlich im Rahmen der Frühjahrstagung der VSOU organisiert wird, als Beispiel nennen, welches junge Medizinstudenten an die umfangreiche Materie des Fachgebiets heranführen soll. Auch der Impuls eines neuen Wahlfachs – „Einführung der O&U für die Vorklinik“, erfolgreich seit 2013 in Göttingen unter der Sektion Nachwuchsförderung des Jungen Forums stattfindend, kam aus den Reihen der YOUngsters und konnte durch Dr. Jan Schüttrumpf als Pilotprojekt mit nachfolgender Auszeichnung durch die Universitätsklinik Göttingen und der entsprechenden Abteilung umgesetzt werden.
Im Mai 2012 starteten Luisa Peter und Stefanie Weber, derzeit PJ-Studentinnen der Universitätsmedizin Göttingen, das Projekt YOUngsters O&U. Inzwischen sind sie fester Bestandteil der Sektion „Nachwuchsförderung“ im Jungen Forum O&U und konnten durch ihre Leidenschaft und Faszination am facettenreichen Fach O&U ein deutschlandweites Netzwerk an studentischen YOUngstern aufbauen. Im vergangenen Jahr richteten Kai Hoffeld und Tizian Sehmsdorf, Studenten der Universitätsmedizin Greifswald, den „Tag der Vorklinik“ unter der Leitung von Dr. Jan Schüttrumpf erfolgreich aus. Die Evaluationen der einzelnen Veranstaltungen durch die Teilnehmer zeigen beispielsweise jedes Mal eindrucksvoll, wie wichtig es ist, neben dem Studium neue Studenten für das Fachgebiet zu begeistern. Auf den Kongressen erhalten die Studenten und Studentinnen einen Einblick in die Vielfalt der O&U. Neben Gesprächen mit erfahrenen Mentoren, Ärzten und Professoren erlernen die Studenten vor allem durch die Teilnahme an handwerklichen Workshops, wie zum Beispiel Osteosynthese- und Sonografiekursen, praktische Fertigkeiten. Abgerundet werden die Veranstaltungen durch interaktive Podiumsdiskussionen, in denen sich die Studenten über Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Karrierechancen in der O&U und Forschungsmöglichkeiten mit Medizinern austauschen können. Nur durch die aktive Förderung dieser Projekte konnten wir es schaffen, unsere Begeisterung an interessierte Studenten weiterzugeben. Kandidaten, die sich beispielsweise noch auf der Suche nach dem richtigen Facharzt befinden, erhalten einen kompakten Einblick in das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie und dies ist insbesondere bei der Entscheidung der diversen fachärztlichen Auswahlmöglichkeiten behilflich. Mittlerweile engagieren sich 20 Studenten von 13 verschiedenen Fakultäten aus ganz Deutschland und geben dem Projekt YOUngsters eine ganz neue Dynamik und Expansion.
Auch die beiden Tübinger Medizinstudenten Alexander Zimmermann und Julia Lenz organisierten die Auswahl und Teilnahme der Stipendiaten für den Tag der Studierenden auf dem DKOU 2016 mit dem Jungen Forum O&U. Kernkriterium ist dabei immer die eigene Motivation, denn beide konnten durch die Teilnahme als Stipendiaten in den Jahren zuvor feststellen, welche Vorteile es mit sich bringt, YOUngster O&U zu werden. Neben den kostenfreien Kongressbesuchen erhält man die Möglichkeit, nationale und internationale Kontakte zu knüpfen, sich mit anderen Kommilitonen aus ganz Deutschland auszutauschen, Freundschaften zu schließen, seine zukünftigen Kollegen kennenzulernen und vor allem einen Einblick in die Berufspolitik zu erhalten. Erstmalig kann man sein Organisationstalent erproben und Verantwortung übernehmen, lernen, was es heißt, in einem Team zu arbeiten, eigene Ideen und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Ein weiterer persönlicher Vorteil ist es, Kontakte zu potenziellen späteren Chefs in der eigenen oder fremden Fakultät knüpfen zu können. Freiwilliges Engagement zahlt sich vor allem im Lebenslauf aus und erhöht die Chance, eine Assistenzstelle in einer bei Berufsstartern beliebten und renommierten Klinik zu ergattern.
Durch das Mitwirken als YOUngster kann man nicht nur einen Einblick in die verschiedenen Disziplinen erhalten, sondern man erhält zudem die Möglichkeit, sein Know-how zu verbessern und mit den Chirurgen auf einer persönlichen Ebene zu kommunizieren. So hatten Tizian Sehmsdorf und Kai Hoffeld im vergangenen August die Möglichkeit, am Sana-Klinikum Sommerfeld bei Berlin an einer orthopädischen Summer School teilzunehmen. Hier haben sie eine Woche lang zusammen mit Studenten der Medizinischen Hochschule Brandenburg den Alltag der orthopädischen Klinik in einem strukturierten Tagesprogramm, gepaart mit einer abwechslungsreichen Freizeitgestaltung, durchlebt. Dabei lernten sie nicht nur das Fach Orthopädie genauer kennen, sondern konnten sich auch mit den Ärzten und Studenten über Fachliches und Privates in entspannter Atmosphäre austauschen. Diese positiven Erfahrungen möchten wir nun in Zukunft mit jedem O&U-begeisterten Studenten teilen.
Auf dem vergangenen DKOU ist dann der Funke letztendlich übergesprungen und die YOUngsters organisierten eine größere Versammlung, an der zahlreiche Studenten mitgewirkt haben. Wir sind sehr fasziniert und erfreut über die neuen Dimensionen des Projekts und die innovativen Denkanstöße unserer Mitstreiter.
Unter anderem berichtete Jakob Hax, Student der Universität Duisburg-Essen, über die aktuelle Entwicklung an seiner Universität. Denn ein weiterer großer Teil der Arbeit bei den YOUngsters ist es, als Kontaktstudent eine gute Kooperation zu dem Fachbereich O&U an seiner eigenen Fakultät aufzubauen. Ein Fokus des Netzwerks soll es sein, regional die Lehre im Fach O&U zu erweitern. Dies gelang in Essen hervorragend. Leitende Mitarbeiter der Abteilung haben direkt ein persönliches Gespräch gesucht, in dem es darum ging, die YOUngsters, deren Projekte und Ziele vorzustellen und eine Zusammenarbeit zum Thema Nachwuchsförderung sicherzustellen.
Ein Thema war auch das Konzept eines neuen Wahlfachs im Bereich O&U an der Universität. Aktuell gibt es in Essen schon einige sehr gute Projekte und weitere sind in gemeinsamer Kooperation in Planung; so könnte zum Beispiel das Wahlfach „operative Zugangswege“ über unsere Kontaktstudenten auch an anderen Universitäten etabliert werden. Die Mitarbeiter waren begeistert von den Projekten und dem Einsatz der YOUngsters und unterstützen die Arbeit mit großem Enthusiasmus.
Unser Motiv ist es, neben den bereits beschriebenen Projekten vor allem das Interesse zu wecken. Durch unser Netzwerk an Studenten werden zukünftig an den einzelnen Fakultäten Informationsveranstaltungen ausgerichtet, die über die Vorteile, YOUngster zu werden, und aktuelle Themen berichten sollen. Des Weiteren soll ein größeres Spektrum an Famulatur- und Hospitationsplätzen angeboten werden, alles im Sinne einer effektiven Nachwuchsförderung. Neben den theoretischen Grundlagen ist es wünschenswert, praktische Handfertigkeiten durch Phantomkurse in Skills-Labs oder OP-Praktika zu vertiefen. Dies gelingt nur mit der Freiwilligkeit unserer YOUngsters, die solche Kurse begleiten und an die jeweiligen Fachabteilungen der Kliniken appellieren.
Wir sind stolz darauf, ein Teil der YOUngsters zu sein und möchten uns diesbezüglich bei dem Jungen Forum O&U und vor allem bei den Fachgesellschaften, der DGOU und dem BVOU, für die jahrelange Begleitung unserer Projekte bedanken. Der Grundstein für die Expansion konnte erfolgreich gelegt werden, sodass wir den Staffelstab an die neue Generation YOUngsters weitergeben werden.
Dieser Beitrag wurde nach folgendem Erratum geändert:
Der Name der Koautorin wurde falsch angegeben. Richtig ist: Marit Herbolzheimer.
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Katharina Hemker (Dresden)
Marit Herbolzheimer (Dresden)
Tizian Sehmsdorf (Greifswald)
Kai Hoffeld (Greifswald)
Luisa Peter (Göttingen)
Jakob Hax (Duisburg-Essen)
Stefanie Weber (Göttingen)
Publication History
Article published online:
17 July 2017
Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York