Arzneipflanzen werden als Ausgangsmaterial pflanzlicher Arzneimittel aus Wildsammlung sowie aus landwirtschaftlicher Produktion gewonnen. Aus Sicht der Industrie entscheiden Kriterien der Qualität, Sicherheit, Wirksamkeit und seit einigen Jahren auch der Nachhaltigkeit über die Verwendung eines Rohstoffs.
Die geforderte Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit wird durch die geprüfte Einhaltung der jeweiligen Produktspezifikation gewährleistet. Für die landwirtschaftliche Produktion sowie der Wildsammlung von Arzneipflanzen bedeutet dies sehr gute Kenntnisse über die Pflanzen, ihre Unterscheidung, vor allem bei der Wildsammlung, sowie der Dynamik der Bildung und des Abbaus von Inhaltsstoffen vor und nach der Ernte. Aufgrund der Komplexität arbeiten oft Produzenten und Abnehmer gemeinsam an der Verbesserung von Prozessen. Exemplarisch werden einige Prozesse bei Wurzel-, Blüten- und Krautdrogen vorgestellt ([Abb. 1]).
Abb. 1 Anforderungen an das Ausgangsmaterial für pflanzliche Arzneimittel.
Für die Wildsammlung von Arzneipflanzen sind gute Schulungen sehr wichtig, um Arten sicher unterscheiden zu können. Diese finden umso konsequenter statt, je besser der Abnehmer in den Prozess involviert ist [1]
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Die Beschaffung findet oft auch an entfernten geografischen Standorten statt. Dies erfordert gute Kenntnisse über die Produktionsbedingungen und Überlegungen zur Risikovermeidung. GIS (Geographic Information System) kann dazu beitragen, die weltweite Gewinnung von pflanzlichen Rohstoffen transparenter und sicherer für die verarbeitende Industrie zu machen. Folgende Anwendungsgebiete spielen dabei bisher eine herausragende Rolle:
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GIS zur Qualitätssicherung und Vermeidung von Risiken (Risk Mitigation)
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GIS zum Finden neuer Vorkommen für die Wildpflanzen-Sammlung
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GIS in Forschung und Entwicklung
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GIS als Bestandteil GACP konformer Dokumentation und Audits