Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(10): 1281
DOI: 10.1055/s-0043-1774706
Abstracts | OEGGG-AGG

Vaskuläre Funktionsdiagnostik bei Schwangeren mit erhöhtem Präeklampsie-Risiko

A Urban
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
,
J Eichhorn
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
,
J Schätzel
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
,
O Stachs
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
,
J Stubert
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Die Präeklampsie ist durch eine vaskuläre Dysfunktion charakterisiert. Es ist das Ziel der Arbeit mikrovaskuläre Gefäßveränderungen bei Schwangeren mit erhöhtem Präeklampsie-Risiko sequenziell zu untersuchen. Wir vermuten, dass der klinischen Manifestation einer Präeklampsie eine subklinische Dysfunktion des maternalen Gefäßsystems vorausgeht.

    Material und Methodik Einschluss von Frauen mit erhöhtem Präeklampsie-Risiko zwischen 18+0 und 25+6 SSW. Einschlusskriterien sind mittlerer PI der Aa. uterinae > 95. Perzentile und/oder eine prägravide Adipositas (BMI > 30kg/m2). Primärer Endpunkt ist die Manifestation einer Präeklampsie. Sekundäre Endpunkte: schwangerschaftsinduzierte Hypertonie oder normotensive fetale Wachstumsrestriktion. Durchführung einer retinalen Gefäßanalyse (Dynamic Vessel Analyzer 3.0) und einer peripheren arteriellen Tonometrie (EndoPat). Untersuchungszeitpunkte: 22–26 SSW, 30–34 SSW sowie 8–12 Wochen post partum.

    Ergebnisse 35 Frauen eingeschlossen, davon alle bereits entbunden und 26 vollständig untersucht. Eine Präeklampsie trat in 20% (7/35) der Fälle auf. Ein sekundärer Endpunkt wurde von weiteren 6 Patientinnen (17,4%) erreicht. In der Zwischenanalyse zeigten Frauen mit Präeklampsie zwischen 30 und 34 SSW im Median signifikant niedrigere venöse Gefäßdurchmesser der Retina (214 vs. 229µm, p = 0,025). Postpartal war die flickerlichtinduzierte venöse Dilatation retinaler Gefäße bei vorausgegangener Präeklampsie im Median reduziert.

    Zusammenfassung In der Zwischenanalyse zeigten sich bei einer späteren Präeklampsie frühzeitig mikrovaskuläre Veränderungen des venösen Systems. Auch 8–12 Wochen post partum war bei Frauen mit Präeklampsie die Gefäßfunktion noch nicht wieder vollständig normalisiert.


    #

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    02. Oktober 2023

    © 2023. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany