Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(10): 1281
DOI: 10.1055/s-0043-1774707
Abstracts | OEGGG-AGG

Sektorenübergreifende Versorgung von Risikoschwangerschaften mittels digitaler Fernüberwachung und Entscheidungshilfe, PreFree – Studienprotokoll

D Sroka
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
S Roll
2   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité – Universitätsmedizin Berlin; Deutschland
,
T Reinhold
2   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité – Universitätsmedizin Berlin; Deutschland
,
S Kummer
2   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité – Universitätsmedizin Berlin; Deutschland
,
S Verlohren
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Das Ziel dieser geplanten Studie ist es, die Versorgung von Schwangeren mit Verdacht auf Präeklampsie (PE) mittels der digitalen, algorithmusbasierten klinischen Entscheidungshilfe und Fernüberwachungsplattform PreFree zu verbessern. Hierbei sollen unnötige stationäre Aufenthalte vermieden und gleichzeitig die Sicherheit der Schwangeren gewährleistet werden. Weitere Ziele sind ein optimiertes Timing für die Einleitung der Geburt, gesteigerte Lebensqualität und eine bessere Vernetzung der Gesundheitsdienstleister.

    Material und Methodik Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische, kontrollierte, offene Interventionsstudie mit quantitativem und qualitativem Studienteil. Über einen Rekrutierungszeitraum von 2 Jahren planen wir, insgesamt 424 Patientinnen in die Interventionsgruppe und 424 in die Kontrollgruppe an insgesamt 10 Studienzentren aufzunehmen. In die Studie werden Schwangere mit Verdacht auf PE in Gestationsalter zwischen von 24+0 bis 36+6 Schwangerschaftswochen rekrutiert. Die Interventionsgruppe wird die PreFree-App zur Überwachung nutzen, während der Kontrollgruppe eine standardmäßige Routineversorgung erhält. Die primären Endpunkte umfassen die Anzahl der Schwangerschaftstage außerhalb des Krankenhauses vom Studieneinschluss bis zur Geburt (superiority) sowie das Auftreten von PE-assoziierten Komplikationen bei der Mutter oder beim Kind (non-inferiority). Zusätzlich werden die Versorgungskosten im Vergleich zur Routineversorgung sowie die Lebensqualität analysiert.

    Ergebnisse Die Ergebnisse der Studie werden im Erfolgsfall zur Etablierung einer innovativen, digitalen Gesundheitslösung für PE-Risikoschwangerschaften beitragen.

    Zusammenfassung Die PreFree-Plattform kann potenziell die Versorgungslandschaft für schwangere Frauen verbessern, indem sie die Früherkennung, die Fernüberwachung und die personalisierte Intervention bei V.a. Präeklampsie verbessert. Dies könnte zu einer Verringerung der Notwendigkeit stationärer Aufenthalte und der Verlagerung in die ambulante Versorgung, damit zur Umsetzung der Ziele der Krankenhausreform sowie zu reduzierten Kosten für das Gesundheitssystem bei gleichbleibender Sicherheit für Risikopatientinnen beitragen.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    02. Oktober 2023

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