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DOI: 10.1055/s-0044-100325
Eine 34-jährige Patientin mit Struma
Publication History
Publication Date:
22 February 2018 (online)

Ja, eine orientierende Abschätzung wird anhand des Tastbefunds sowie des sichtbaren Ausmaßes der Vergrößerung vorgenommen.
Einteilung der Strumagröße anhand des Tastbefunds und des Aspektes (nach WHO):
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Grad I: tastbare Struma
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Grad Ia: nicht sichtbar bei Reklination des Kopfes
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Grad Ib: sichtbar bei Reklination des Kopfes
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Grad II: bei normaler Kopfhaltung sichtbare Struma
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Grad III: sehr große Struma, bereits auf Entfernung sichtbar, Kompressionssymptome
Abklärung einer möglichen Ursache der Struma, Frage nach einer Vorgeschichte hinsichtlich Schilddrüsenerkrankungen sowie Fragen, die eine Einschätzung der Schilddrüsenfunktion erlauben.
Anamneseerhebung bei Schilddrüsenerkrankungen:
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Mögliche Ursachen:
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geografische Herkunft
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Verwendung jodierten Speisesalzes
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Gravidität
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relevante Vorerkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen
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Schilddrüsenvorerkrankungen:
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Operationen
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Radiojodtherapie
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Thyreostatika
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Jodbehandlungen
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Hinweise für Hypo- oder Hyperthyreose
Die Symptome der Hypothyreose sind sozusagen spiegelbildlich zu denen der Hyperthyreose: allgemeine Verlangsamung, Kälteempfindlichkeit, trockene und kühle Haut, Obstipation, Bradykardie.
Klinisches Bild bei Hypothyreose:
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Schilddrüse:
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u. U. Struma
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Herz:
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Bradykardie
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Herzinsuffizienz
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periphere Niedervoltage
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Kardiomegalie
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Gastrointestinaltrakt:
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Obstipation
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Haut:
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trockene und kühle Haut
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trockenes und brüchiges Haar
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Allgemeinsymptome:
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Müdigkeit, Antriebsarmut, Verlangsamung
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Kälteempfindlichkeit
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Gewichtszunahme
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Depressionen
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Am wichtigsten ist, dass sie eine sehr genaue Größenbestimmung ermöglicht. Darüber hinaus erlaubt sie die Beurteilung diffuser Parenchymveränderungen sowie den Nachweis umschriebener Veränderungen innerhalb des Parenchyms.
Schilddrüsensonografie:
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Schilddrüsengröße:
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Die Volumenbestimmung ist sonografisch wesentlich exakter möglich als palpatorisch.
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Echogenität:
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Die normale Schilddrüse hat ein homogenes Echomuster.
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Umschriebene Veränderungen, Inhomogenitäten:
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Hinweise auf Thyreoiditis, Malignome, Zysten, Autonomien
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Sonografisch ist eine sichere Diagnosestellung jedoch nicht möglich.
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Die Ursache der in Deutschland häufig vorkommenden endemischen Struma ist der Jodmangel. Insbesondere bei jüngeren Menschen ist daher die Jodsubstitution der sinnvollste Therapieansatz. Außerdem ist der Verkleinerungseffekt bei alleiniger Jodgabe vergleichbar mit dem bei einer L-Thyroxin-Behandlung, nach Absetzen der Therapie kommt es aber weniger rasch zu einem Wiederauftreten der Struma.
Jodidbehandlung bei euthyreoter Struma:
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Therapie der Wahl bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bis zum 50. Lebensjahr
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Rückbildung der Struma innerhalb von 6 – 12 Monaten
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Dosis: 100 – 200 µg/d
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Kontrolle des Therapieerfolgs durch Palpation und Sonografie (30- bis 40 %-ige Volumenreduktion innerhalb eines Jahres)
Bei einer Struma mit serologischen und sonografischen Hinweisen auf das Vorliegen einer chronischen Autoimmunthyreoiditis, da Jod einen stimulierenden Effekt auf Autoimmunreaktionen der Schilddrüse hat. Außerdem erhalten des Öfteren ältere Patienten mit Struma eine L-Thyroxin-Behandlung, allerdings wird diese Therapie häufiger auch zugunsten einer alleinigen Jodbehandlung verlassen.
Mit der Kombinationsbehandlung verbindet man den Vorteil der raschen Größenverkleinerung durch L-Thyroxin mit dem länger dauernden Effekt der Jodsubstitution.
Kombinationstherapie der Struma mit Jodid und L-Thyroxin:
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Jodidanreicherung in der Schilddrüse trotz TSH-Suppression
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längere Rezidivfreiheit nach Absetzen
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niedrigerer Thyroxinbedarf und damit bessere Verträglichkeit
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Reduktion der Gefahr einer jodinduzierten Hyperthyreose oder Immunthyreoiditis
Eine Alternative ist die initiale Thyroxinmonotherapie mit Umsetzen auf eine Jodidmonotherapie in einer Dosierung von 200 µg/d nach einem halben Jahr.
Nach: Berthold Block,
Facharztprüfung Innere Medizin,
3000 kommentierte Prüfungsfragen.
5., vollständig überarbeitete Auflage 2017
ISBN 9783 131 359 551