Nuklearmedizin 2024; 63(02): 134-135
DOI: 10.1055/s-0044-1782414
Abstracts
Poster
Poster 1: Strahlenbiologie, Radiomics, Medizinische Physik

The Color of radiation

M. C. Gammel
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
S. Nekolla
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
B. M. Gammel
2   München
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim: Strenge Qualitätsrichtlinien für Monitore und Raumklassen gelten, um eine hochwertige Bildanalyse sicherzustellen. Häufige Artefaktquellen wie das menschliche Auge und Colormaps (CMAP) werden oft vernachlässigt. Dies ist relevant, da die molekulare Bildgebung nicht monochromatische CMAP verwendet – auch in der Hybridbildgebung. Die ideale CMAP würde z.B. bei Myokardialen Perfusions SPECT die Identifizierung von Perfusionsstörungen erleichtern. Fachgesellschaften wie die ASNC und EANM empfehlen lineare und somit perceptional uniform CMAP um Effekte wie Pseudo-Konturierung zu verhindern. Ebenso ist Dichromasie, angeführt von Deuteranomalie (5% der männlichen Bevölkerung) ein häufiges Krankheitsbild, das bei einigen CMAP zu Fehlinterpretationen führen kann.

    Methodik/Methods: Die gängigen 16 Colormaps der Cedars Cardiac Suite QPS/QGS wurden auf eine lineare Luminanzkurve im CIE L*a*b*Farbraum untersucht, der geräteunabhängig und wahrnehmungsbezogen ist, also unter Standard-Lichtbedingungen unabhängig von der Entstehung oder Wiedergabetechnik wahrgenommen wird. Mit Hilfe simulierter Deuteranomalie, Protanomalie und Tritanomalie durch die Matpack C++Numerics and Graphics Library wurde geprüft, ob Übergänge zwischen Farben wahrgenommen, oder übersehen werden.

    Ergebnisse/Results: Nur 1/16 CMAP (thermal) hatte annähernd eine lineare Luminanzkurve im CIE L*a*b*Farbraum. Die übrigen 15 sind somit anfällig für fehlerhafte Auswertungen durch Pseudo-Konturierung. Bei Deuteranomalie sind bei 13/16 Farbübergänge erschwert differenzierbar, bei Protanomalie 13/16, bei Tritanomalie 5/16.

    Schlussfolgerungen/Conclusions: Keine der geprüften CMAP entsprach den Empfehlungen der Fachgesellschaften bezüglich perceptional uniformity und Personen mit Dichromasie sind benachteiligt bei der Auswertung nuklearmedizinischer Studien. Da die Sicherung der Bildqualität mit erheblichem Aufwand, auch finanziell, betrieben wird, sollten CMAP in die Qualitätssicherung einbezogen werden. Um die Auswirkungen unterschiedlicher CMAP zu überprüfen, ist eine weitere, umfassende Untersuchung notwendig.


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    Publication History

    Article published online:
    25 March 2024

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