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DOI: 10.1055/s-0044-1786674
Neue Perspektiven bei der Überwachung bei Präeklampsie: Die Betrachtung des Dopplers der A. opthalmica – Ein Fallbericht
Hintergrund Präeklampsie und Eklampsie sind Hauptursachen für maternale und neonatale Morbidität und Mortalität. Bei der Präeklampsie handelt es sich im Wesentlichen um eine Erkrankung des vaskulären Endothels, deren Pathogenese multifaktoriell ist. Trotz neuerer Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie stellt die Entbindung nach wie vor die einzige kausale Therapie dar. Eine große Herausforderung ist die Frage nach dem „optimalen Entbindungszeitpunkt“. Hierbei gilt es, die beste Entscheidung für Mutter und Kind zu treffen. Verschiedene Studien zeigen, dass die Dopplersonografie der A. opthalmica ein zusätzlicher Parameter zur Detektion einer Präeklampsie sein kann.
Fallbericht Eine 38-jährige I. Gravida wurde in der 28+1.SSW mit hypertensiven Blutdruckwerten bis 170/105 mmHg bei V.a. HELLP Syndrom in unsere Klinik verlegt. Der Ultraschall zur Aufnahme zeigte eine Fetalentwicklung an der 14.Percentile (SG 1060g) mit auffälligen feto-maternalen Dopplerparametern. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes erfolgte die Blutdruckeinstellung mit und Methyldopa. Die Entlassung konnte mit engmaschiger ambulanter Überwachung erfolgen. Die stationäre Wiederaufnahme der Patientin erfolgte in 29+2. SSW bei Leberkapselschmerzen und mit wachstumsretardierten Feten<7. Perc. Es erfolgte die ANS Gabe. Zu den Standardparametern bei der Diagnostik der Präeklampsie (HELLP Labor, sFlt/PlGF Ratio, feto-maternale Doppler, RR Messung, CTG) erfolgte die Dopplermessung der A. opthalmica. Die Entbindung erfolgte bei erneutem HELLP Schub in der 30+3 SSW per primären Sectio caesarea ( Gewicht: 1.225 g, Längr 39 cm, Apgar: 8/9/9, pH arteriell: 7,25). Zum Zeitpunkt der Ausprägung typischer Symptome zeigte der Doppler der A. opthalmica auffällige Veränderung im Flussmuster. Im Gegensatz dazu traten die typischen Laborveränderungen erst zeitverzögert auf.
Diskussion Dieser Fall gibt Anlass zur Annahme, dass die Doppleruntersuchung der A. ophtalmica möglicherweise als einfaches Point-of-Care Bildgebungsverfahren zur Identifikation einer Präeklampsie und zur Risikostratifizierung eingesetzt werden könnte. Es bedarf weitere Studien, zur Klärung dieser Frage.
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Publication History
Article published online:
24 May 2024
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