Astrogliale Reaktionen im Verlauf der murinen Theilervirus-Enzephalomyelitis

Einleitung Das murine Theiler-Enzephalomyelitis-Virus (TMEV) führt nach experimenteller, intrakranialer Infektion zu einer akuten Polioenzephalitis und einer chronischen, demyelinisierenden Leukomyelitis, die als Tiermodell der humanen Multiplen Sklerose dient. Astrozyten stellen die Hauptzielzelle von TMEV dar und wirken am Erhalt der Blut-Hirn- und Blut-Rückenmark-Schranke, dem Wasserhaushalt und der Weiterleitung von Aktionspotentialen mit.

Material und Methoden Gehirn und Rückenmark wurden licht- und immunhistologisch untersucht, um astrogliale Reaktionen zu charakterisieren. Mittels einer Microarray-Analyse wurden die Expression von Astrozyten-spezifischen Genen im Verlauf der TMEV-Infektion untersucht und mit morphologischen Veränderungen der Astrozyten verglichen.

Befunde Eine TMEV-Infektion führt zu einer kontinuierlich ansteigenden Entzündung und Astrogliose im Rückenmark, die mit einer Hochregulation von Astrozyten-spezifischen und A1/A2-polarisations assoziierten Genen vergesellschaftet sind.

Schlussfolgerungen Die Aktivierung von Astrozyten korreliert mit dem Krankheitsverlauf einer TMEV-Infektion und ist mit der Bildung von sowohl neurotoxischen als auch neuroprotektiven Faktoren verbunden. Anhand selektierter Kandidatengene soll nun die Rolle dieser Zellen bei der Entwicklung und dem Fortschreiten typischer Läsionen genauer analysiert werden.

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Article published online:
26 June 2024