Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0044-1789631
Protonenpumpen-Inhibitoren sind mit einer erhöhten LAMS-Okklusionsrate und einer höheren Anzahl endoskopischer Nekrosektomien bei Patienten mit Pankreatitis assoziiert
Einleitung: Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis haben ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Komplikationen aufgrund ihres schwereren Krankheitsverlaufs. Die endoskopische Drainage symptomatischer walled off necroses (WON) erfolgt hier zumeist mit Lumen apposing metal stents (LAMS). Dennoch sind Komplikationen nach LAMS-Anlage wie beispielsweise Okklusionen ein relevantes klinisches Problem. Häufigkeiten von LAMS-Okklusionen sind zwischen 3,8% und 24,3% beschrieben. Bisher haben jedoch nur wenige Studien Faktoren identifiziert, die einen Einfluss auf die Okklusionsrate haben könnten. Kürzlich publizierte Daten legen nahe, dass die begleitende Einnahme von Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) einen Einfluss auf die LAMS-Okklusions- und Nekrosektomierate haben könnte. Jedoch sind die Ergebnisse dieser Studie teils widersprüchlich.
Ziele: Das primäre Ziel der Studie ist die Korrelation der Frequenz von LAMS-Okklusions- und Nekrosektomierate mit der Einnahme von PPIs. Weiterhin soll der mögliche Einfluss von PPIs auf andere LAMS-assoziierte Komplikationen untersucht werden.
Methodik: Im Rahmen einer europaweiten multizentrischen Kohortenstudie wurden mit Hilfe des electronic case record form (eCRF) tools REDCap 882 Patienten mit 956 LAMS eingeschlossen. Weiterhin wurden im Rahmen eines expert surveys 75 interventionelle Endoskopiker befragt. Die Datenanalyse erfolgte mit R Studio (V4.2.3).
Ergebnis: Die Mehrheit aller Patienten, die einen LAMS zur Drainage einer komplizierten WON erhielten, nahmen begleitend PPIs ein (746 Fälle mit PPI-Einnahme (79,3%), 195 ohne PPI-Einnahme (20,7%)). In einer multivariablen logistischen Regression verschiedener Faktoren, die potenziell die LAMS-Okklusionsrate beeinflussen könnten, zeigen wir, dass die kontinuierliche Einnahme von PPIs die Häufigkeit an Okklusionen signifikant erhöht (OR 0,62, p: 0,045). Weiterhin zeigen unsere Daten eine dosisabhängige Erhöhung der Anzahl notwendiger endoskopischer Nekrosektomien (p: 0,006). Jedoch konnten wir keine Assoziation der Einnahme von PPIs mit weiteren Komplikationen wie relevanten gastrointestinalen Blutungen darstellen (OR 1,37, p: 0,3).
Schlussfolgerung: Unsere Daten legen nahe, dass die begleitende Einnahme von PPIs nachteilig bei Patienten sein könnte, die einen LAMS aufgrund einer komplizierten WON erhalten. Jedoch sind weitere Studien nötig um den Mechanismus hinter dieser Assoziation zu ergründen und unsere Ergebnisse prospektiv zu validieren.
präsentiert in der Sitzung: Paradigmenwechsel in der Therapie der akuten Pankreatitis
Donnerstag, 03. Oktober 2024, 11:30 – 13:00, Saal Carl Langenbuch
#
Publication History
Article published online:
26 September 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany