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DOI: 10.1055/s-0044-1790319
Einfluss der Selbststigmatisierung auf die Abstinenz-Selbstwirksamkeitserwartung bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörung
Hintergrund und Fragestellung: Abstinenzbezogene Selbstwirksamkeitserwartung gilt als bester prognostischer Faktor bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen. Während bei Menschen mit Alkoholgebrauchsstörungen Selbststigmatisierung negativ mit abstinenzbezogener Selbstwirksamkeitserwartung zusammenhängt, wurden entsprechende Zusammenhänge im Bereich der Behandlung von Menschen mit Abhängigkeit von illegalen Substanzen bislang nicht untersucht.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Bei Patient*innen in Rehabilitationseinrichtungen für Abhängigkeit von illegalen Substanzen wurden nach Einwilligung zur Studienteilnahme standardisierte Fragebögen zu Selbst- und Fremdstigmatisierung (Self-Stigma in Alcohol Dependence Scale; SSAD) sowie abstinenzbezogene Selbstwirksamkeitserwartung (AASE) erhoben. Die Zusammenhänge wurden mittels Regressionsanalysen analysiert.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Insgesamt nahmen 70 stationär behandelte Patient*innen (85% männlich) an der Studie teil. Eine Regressionsanalyse mit der Abstinenz-Selbstwirksamkeitserwartung als abhängige Variable ergab einen negativen signifikanten Zusammenhang mit der Dauer der Abhängigkeit, der Depressivität und der Selbststigmatisierung. Die Selbststigmatisierung erwies sich als stärkster negativer Prädiktor für die Abstinenz-Selbstwirksamkeitserwartung.
Diskussion und Schlussfolgerung: Stigmatisierung steht auch bei Patient*innen mit drogenbezogenen Störungen in einem bedeutsamen Zusammenhang mit abstinenzbezogener Selbstwirksamkeitserwartung und sollte deshalb bei der therapeutischen Arbeit in stärkerem Maße berücksichtigt werden. Weitere Studien zu Auswirkungen von Fremd- und Selbststigmatisierung und zu wirksamen Interventionsansätzen sind geboten.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
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Publication History
Article published online:
19 September 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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