Kann Reiz-Exposition in Virtual Reality Alkohol-Craving auslösen und wenn ja, welches?

Hintergrund und Fragestellung: Virtuelle Realität (VR) erlaubt eine immersive Erfahrung alltäglicher Situationen in einem geschützten Setting und unter therapeutischer Begleitung. Dadurch ermöglicht die VR die Beantwortung einer Reihe von wissenschaftlichen Fragestellungen, die sonst nur schwer abzubilden wären. An der Uniklinik Frankfurt wird nach einer klinischen Erprobungsphase nun eine prospektive Studie zur Messung von Craving in VR initialisiert werden.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: PatientInnen mit Alkoholabhängigkeit werden zweimal innerhalb von 1-2 Wochen alkohol-assoziierten Reizen in einer virtuellen Alltagssituation exponiert. KontrollprobandInnen ohne Alkoholabhängigkeit erhalten eine VR-Sitzung. In beiden Gruppen werden verschiedene Aspekte von Craving und Stress in der Selbstbeurteilung und objektiv erfasst. In der Gruppe der PatientInnen wird der Substanzkonsum anschließend über 2 Monate erfasst.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Ziele der Studie sind:

1. Nachweis, dass Cue-Exposition in VR Craving induzieren kann

2. Identifikation von Markern, die das Outcome in der ambulanten Versorgung vorhersagen.

Diskussion und Schlussfolgerung: Falls Cue-Exposition in VR Craving induzieren kann und es gelingt, prognostische Marker zu identifizieren, könnten diese Marker zukünftig in der Suchttherapie gezielt adressiert werden, um das Outcome bei PatientInnen mit Alkoholabhängigkeit zu verbessern.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Intramurale Mittel.

Publication History

Article published online:
19 September 2024