Suchttherapie 2024; 25(S 01): S25-S26
DOI: 10.1055/s-0044-1790355
Abstracts
Symposien
S15 Take-Home-Naloxon als Baustein der Drogennotfallprophylaxe auch in Deutschland

Typische Vorbehalte vs. tatsächliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Take-Home-Naloxon

Norbert Wodarz
1   Zentrum für Suchtmedizin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität am Bezirksklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
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    Hintergrund und Fragestellung: Die Zahl der Drogentoten steigt in den letzten Jahren wieder deutlich an. Bei mind. 2/3 der Drogentoten wurden Opioide als todesursächlich identifiziert. Oft sind bei Überdosierungen potentielle Helfer anwesend, meist selber Konsumenten. Take-Home Naloxon für Opioidabhängige kann hier dazu beitragen, Menschenleben zu retten. Wichtig ist hierfür aber die Kenntnis des richtigen Einsatzes, sowie des Umgangs mit eventuellen Nebenwirkungen, wie z.B. Entzugssymptomen oder der begrenzten Wirkdauer des Naloxon, insbesondere im Vergleich zu lang-wirksamen Opioiden. Dies lässt sich gut in einen praktisch und leicht erinnerbaren Ablaufplan für Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Opioidüberdosierungen und somit in eine Notfallschulung für Opioidabhängige integrieren.

    Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Das bayerische Take-Home Naloxon (THN) Modellprojekt evaluierte, unter welchen Bedingungen THN medizinisch sicher, effektiv und rechtssicher als fester Bestandteil der Drogenhilfe umgesetzt werden kann. Dazu erfolgte eine manualisierte, an die Zielgruppe der Opioidabhängigen didaktisch angepasste Drogennotfallschulung, inkl. Take-Home Naloxon. Darüber hinaus wurden Einsätze des THN durch Opioidabhängige ausführlich dokumentiert.

    Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Es werden Ergebnisse aus dem Modellprojekt vorgestellt, die typischen Vorbehalte, aber auch die tatsächlichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Take-Home Naloxon für Opioidabhängige diskutieren.

    Diskussion und Schlussfolgerung: Der Schwerpunkt der Darstellung wird auf den Chancen (z.B. Reduktion von Drogentod), dem Umgang mit typischen Vorbehalten gegen Take-Home Naloxon und den Herausforderungen bei der Umsetzung von Schulungen und der Vergabe von Take-Home Naloxon an Opioidabhängige liegen.

    Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

    Erklärung zur Finanzierung: Förderung durch das Bay. StMGP


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    Publication History

    Article published online:
    19 September 2024

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