Suchttherapie 2024; 25(S 01): S49
DOI: 10.1055/s-0044-1790411
Abstracts
Symposien
S30 Stigmatisierung von Suchterkrankungen: Symposium der Deutschen Suchtgesellschaft (DSG)

Entstigmatisierung in der Suchtmedizin: Die Verantwortung der Behandelnden und Beratenden

Maurice Cabanis
1   Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin
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    Hintergrund und Fragestellung: Die Stigmatisierung von Suchtkrankheiten birgt erhebliche Herausforderungen für die betroffenen Patient:innen, die Behandelnden und Beratenden, das Gesundheitssystem und die Gesellschaft insgesamt.

    Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Der Vortrag beleuchtet die zentrale Rolle der Behandelnden und Beratenden bei der Entstigmatisierung, aber auch deren Beitrag zur Reproduktion sowie Aufrechterhaltung von Klischees und Vorurteilen gegenüber Substanzkonsumierenden.

    Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Schließlich soll der Vortrag zeigen, wie respektvolle Behandlung, Aufklärung und die konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Fachexpert:innen und Betroffenen zur Verbesserung der Versorgung und gesellschaftlichen Akzeptanz beitragen können.

    Diskussion und Schlussfolgerung: Die Stigmatisierung von Suchtkrankheiten bleibt ein zentrales Problem, das tief in der Gesellschaft verwurzelt ist und sich auf vielen Ebenen manifestiert. Damit verbunden trägt die Stigmatisierung von Suchtkrankheiten eine erhebliche Barriere für die effektive Versorgung und gesellschaftliche Integration von Betroffenen bei. Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Behandelnden und Beratenden, die sowohl eine Schlüsselposition in der Entstigmatisierung einnehmen, als auch ungewollt zur Aufrechterhaltung von Vorurteilen beitragen können. Diese Dualität zeigt, wie wichtig es ist, dass Fachkräfte nicht nur über ausreichendes Fachwissen verfügen, sondern auch kontinuierlich reflektieren, wie ihre Einstellungen und Handlungen die Wahrnehmung von Substanzabhängigkeit beeinflussen. Durch eine respektvolle, aufklärende und kooperative Herangehensweise kann nicht nur die Versorgung verbessert, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Suchtkrankheiten erhöht werden.

    Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


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    Publication History

    Article published online:
    19 September 2024

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