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DOI: 10.1055/s-0044-1790485
Geschlechterverhältnisse in Interventionsstudien zur Alkoholabhängigkeit und Alkoholgebrauchsstörung
Hintergrund und Fragestellung: Geschlecht beeinflusst Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen. Geschlechtersensitive Präventions- und Therapieansätze sind jedoch nicht ausreichend verfügbar. Ein Grund dafür könnte in einer Unterrepräsentanz von Frauen in der Suchtforschung liegen. Diese Arbeit analysiert eine mögliche Geschlechterimbalance in Interventionsstudien zu Proband*innen mit Alkoholabhängigkeit und Alkoholgebrauchsstörung nach ICD bzw. DSM und eruiert, mit welchen Faktoren das Geschlechterverhältnis zusammenhängt. Des Weiteren wird untersucht, wie Geschlecht in den jeweiligen Studien erhoben wurde und wie in der statistischen Auswertung mit Geschlecht umgegangen wird.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Als Datengrundlage dient eine systematische Literaturrecherche zu Interventionsstudien der letzten 10 Jahre (Januar 2014 bis Dezember 2023) auf PubMed (nih.gov). Für die eingeschlossenen Studien wird das Geschlecht der Proband*innen in den Kategorien „female“, „male“, „others“ und „unreported“ erfasst. Als mögliche Faktoren, die das Geschlechterverhältnis beeinflussen, werden unter anderem Kohortenalter, Publikationsjahr und Art der Intervention erfasst. Im Bezug auf die Art und Weise, in der Geschlecht erhoben wurde, wird herausgearbeitet mit welchen Begriffen Geschlecht angegeben wird, vor allem ob der Begriff „sex“ oder „gender“ verwendet wird und ob diese Begriffe in der Studie weiter konkretisiert werden, z. B. als „sex at birth“. Zudem wird untersucht, ob und wie Geschlecht in der Zusammensetzung von Kontrollgruppen und in der statistischen Auswertung berücksichtigt wird.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Die Arbeit wird aktuell durchgeführt, die Ergebnisse auf dem Suchtkongress vorgestellt.
Diskussion und Schlussfolgerung: Wir vermuten eine Geschlechterimbalance, bei der der Anteil der männlichen Probanden gegenüber anderen Geschlechtern überwiegt. Wir erwarten einen besonders geringen Anteil von Proband*innen, die in die Geschlechtskategorie „others“ fallen. Ziel der Arbeit soll es sein, mehr Aufmerksamkeit auf den Einflussfaktor Geschlecht in der Suchtforschung zu lenken. Der Umgang mit Geschlecht in der Suchtmedizin sollte bewusster erfolgen.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Das Projekt wird im Rahmen des Teilprojektes A08 des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten SFB/Transregio 265 durchgeführt (Projektnummer 402170461).
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Publication History
Article published online:
19 September 2024
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