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DOI: 10.1055/s-0044-1790486
Problematischer Alkoholkonsum und seine Auswirkungen auf Charakteristika des Menstruationszyklus
Hintergrund und Fragestellung: Die Auswirkungen von Alkoholkonsum auf die weibliche Fertilität wurden bereits im Rahmen zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen adressiert. Es existieren jedoch kaum Studien, die untersuchen, ob Alkoholkonsum mit Charakteristika des Menstruationszyklus, wie Länge und Regelmäßigkeit zusammenhängt. Dieser Umstand verwundert insbesondere, da Alkoholkonsum über den Zyklus hinweg schwankt. Die wenigen Studien in dem Feld greifen dabei auf eine binäre Operationalisierung von Alkoholkonsum (ja/nein) zurück oder weisen geringe Fallzahlen auf. Die vorliegende Studie soll diese Forschungslücken schließen und auf Basis einer großen Stichprobe prüfen, ob dimensionale Alkoholkonsummaße (Schwere der Alkoholgebrauchsstörung, Alkoholkonsummenge) als Prädiktoren der Länge, Regelmäßigkeit und allgemeiner Auffälligkeit des Menstruationszyklus fungieren.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: In der vorliegenden Studie sollen entsprechende Informationen aus 390 Beobachtungen, die über ein Jahr hinweg an bis zu vier Zeitpunkten, jeweils in dreimonatigem Abstand, bei 176 Frauen unter 42 Jahren mit regelmäßigem Menstruationszyklus erhoben wurden, in gemischten Modellen analysiert werden. Die Daten wurden zwischen 2020 und 2024 im Rahmen des SFB TRR 265 erhoben.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Wir befinden uns aktuell im Prozess der Datenanalyse. Die finalen Ergebnisse sollen im Rahmen des Suchtkongresses 2024 präsentiert werden.
Diskussion und Schlussfolgerung: Obwohl Frauen im Vergleich zu Männern eine kürzere Dauer von Erstkonsum bis zur Entwicklung einer Alkoholgebrauchsstörung aufweisen und Alkoholfolgeerkrankungen nach weniger Jahren des Alkoholkonsums und kleineren Mengen konsumierten Gesamtalkohols entwickeln, basiert noch immer ein Großteil der Literatur zur Alkoholgebrauchsstörung auf männlichen Stichproben. Die untersuchten Zusammenhänge zwischen Schwere, Alkoholkonsummenge und Zykluscharakteristika können dazu beitragen, den Fokus der Literatur in Richtung Frauen zu verschieben und somit langfristig frauenspezifische Präventions- und Interventionsansätze zu fördern.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen des SFB TRR 265 und wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert (Projektnummer: 402170461).
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. September 2024
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