Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(10): e147
DOI: 10.1055/s-0044-1790771
Abstracts │ DGGG

Änderung in der Expression plazentarer Proteine bei Patientinnen mit einer SARS-CoV2 Infektion, bzw. einer Impfung gegen SARS-CoV2

N. Hoymann
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Magdeburg, Deutschland
,
L. Scholz
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Magdeburg, Deutschland
,
S. Albouradi
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Magdeburg, Deutschland
,
L. Schänzlin
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Magdeburg, Deutschland
,
G. M. Uehre
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Magdeburg, Deutschland
,
M. Busse
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Magdeburg, Deutschland
,
A. Ignatov
2   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Klinikdirektor, Magdeburg, Deutschland
,
S. Tchaikovski
3   Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel, Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Brandenburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung: Vorangegangene Studien zeigten, dass eine SARS-CoV2-Infektion nur selten die Plazenta direkt betrifft. Eine vertikale Transmission und reaktive Inflammationen wie Villitis, Intervillositis und fetale Vaskulitis sind dahingegen oft beschrieben worden. Ziel dieser Studie ist eine Untersuchung der Expression plazentarer Proteine nach SARS-CoV2- Infektion und/oder nach Impfung gegen das Virus in der Schwangerschaft. Durch die Analyse potentiell beteiligter Signalwege und Botenstoffe sollen Regulationen identifiziert werden, die einen Einfluss auf das feto-maternale Gleichgewicht zum Zeitpunkt der Geburt haben können.

    Material: Es wurden insgesamt 164 Plazenta- und Plazentaüberstand-Proben von Patientinnen die in unserer Klinik entbunden haben, gesammelt. Die Patientinnen lassen sich sowohl klinisch als auch durch labordiagnostische Untersuchungen in 5 Kohorten unterteilen.

    Methoden: Es wurde mRNA aus dem plazentaren Gewebe isoliert und mittels RT-qPCR ein Gen-Panel (RAGE, RANTES/CCL5, HMGB1, S100B, TNF-α, MMP9, INF-ᵧ, IL-1β, IL-6, IL-10, IL-17, iNOS, CXCR4, Fas, Fas-L) bestimmt. Plazentagewebe wurde 24h in Medium kultiviert und der Überstand gewonnen. Dieser wurde mittels Multiplex-Assay auf die Konzentration von MCP-1, G-CSF, IFN-α2, IFN-γ, IL-1RA, TNF-α, IP-10, MIP-1α, IL-2, IL-6, IL-8 und IL-10 untersucht.

    Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen Veränderungen in der Expression verschiedener Signalmoleküle, die auf eine verstärkte Inflammation bei Patientinnen mit Infektion (akut, in der Schwangerschaft) verglichen mit Patientinnen nach Impfung bzw. ohne Infektion.

    Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, dass eine Infektion mit SARS-CoV2 einen Einfluss auf das Immunsystem der Schwangeren und die Plazenta hat. Ferner lassen sich Fragen ableiten, wie sich die Veränderungen auf das Kind auswirken oder welche langfristigen Konsequenzen für Mutter und Kind entstehen. Hierfür bedarf es weiterer Studien.


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    Interessenskonflikt

    Ich erkläre als korrespondierende/r AutorIn, dass meine KoautorenInnen mir mitgeteilt haben, dass sie während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen im oben genannten Sinne hatten. Auch ich selbst hatte keine derartigen Verbindungen in den letzten 3 Jahren.

    Publication History

    Article published online:
    01 October 2024

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