Zusammenfassung
Fragestellung: Ziel der Studie war es, die Wertigkeit der Bestimmung der Interleukin(IL)-6- und IL-8-Konzentrationen im Zervixsekret als Prognosefaktoren für die Geburtseinleitung mit Prostaglandin-E2 -Vaginalgel bei Patientinnen in Terminnähe mit intakter Fruchtblase und unreifer Zervix zu untersuchen. Patientinnen und Methoden: Bei 25 Patientinnen (> 37. Schwangerschaftswoche, stehende Fruchtblase) mit unreifer Zervix (Bishop-Score ≤ 5), bei denen eine Geburtseinleitung mit 2 mg Prostaglandin-E2 -Vaginalgel durchgeführt wurde, erfolgte vor der ersten Prostaglandin-Behandlung eine Bestimmung der Konzentrationen von IL-6 und IL-8 im Zervixsekret mittels Enzymimmunoassay. Im weiteren Verlauf wurden u. a. die Anzahl der benötigten Prostaglandin-Applikationen, die Zeit bis zum Erreichen einer Muttermundseröffnung von 3 cm und bis zum Wehenbeginn sowie der Anteil der Patientinnen, deren Entbindung innerhalb von 24 h erfolgte, erfaßt. Darüber hinaus wurden die Konzentrationen von IL-6 und IL-8 in Abhängigkeit von der Parität der Patientinnen untersucht. Ergebnisse: Weder für IL-6 noch für IL-8 ließen sich signifikante Zusammenhänge mit dem Verlauf der Geburtseinleitung beobachten. Patientinnen, bei denen die Muttermundseröffnung bis 3 cm innerhalb von 24 h nach Beginn der Geburtseinleitung erfolgte, hatten signifikant (p < 0,05) höhere IL-6-Konzentrationen im Zervixsekret als Frauen mit einem Intervall über 24 h von Einleitungsbeginn bis zum Erreichen einer Muttermundsweite von 3 cm. Patientinnen, die bereits einmal oder häufiger geboren hatten, wiesen vor Einleitungsbeginn signifikant höhere IL-8-Konzentrationen im Zervixsekret auf als Nulliparae (p < 0,05). Schlußfolgerung: Die Bestimmung der IL-6- und IL-8-Konzentrationen im Zervixsekret vor Beginn der Geburtseinleitung läßt nach unseren bisherigen ersten Ergebnissen an einer kleinen Fallzahl keine Aussage über den Erfolg einer Geburtseinleitung mit Prostaglandin-E2 -Vaginalgel bei Patientinnen mit stehender Fruchtblase und unreifer Zervix in Terminnähe zu.
Abstract
Objective: To evaluate the prognostic value of interleukin (IL) 6 and 8 concentrations in cervical mucous for induction of labor at term with prostaglandin E2 (PGE2 ) vaginal gel. Methods: Concentrations of IL-6 and IL-8 were measured with enzyme immunoassays in the cervical mucous of 25 patients at term (> 37 weeks' gestation) with intact membranes and an unfavorable cervix (Bishop score ≤ 5) who were undergoing induction of labor with PGE2 vaginal gel. The number of PGE2 applications, the intervals from the first PGE2 application to cervical dilation of 3 cm and to the beginning of labor, the number of patients delivered within 24 hours, and parity were noted. Results: IL-6 and IL-8 levels did not correlate with the outcome of induction. Patients who reached a cervical dilation of 3 cm within 24 hours had significantly higher concentrations of IL-6 than those who did not (P < 0.05). Parous women had higher concentrations of IL-8 in the cervical mucous than nulliparous women (P < 0.05). Conclusions: These results suggest that IL-6 and IL-8 concentrations in cervical mucous are of little prognostic value for the induction of labor at term with PGE2 vaginal gel.
Literatur
2 -induced cervical ripening and can be identified in cervical tissue.
Amer. J. Obstet. Gynecol..
178
1998;
540
hmaul@post.klinikum.rwth-aachen.de
