Spezielle Aspekte der Notfallmedizin

Das European Resuscitation Council (ERC) wurde im Jahre 1989 gegründet. Es hat in der Zwischenzeit - seinem Verbandszweck folgend - in den Jahren 1992 und 1998 Reanimationsrichtlinien herausgegeben, die in alle europäischen Sprachen übersetzt wurden. Die neuen Richtlinien von 1998 basieren auf der Kooperation mit anderen übernationalen Verbänden im Rahmen des International Commitee on Resuscitation (ILCOR). Die Ziele des European Resuscitation Council sind

die Erarbeitung von Richtlinien und Empfehlungen für Europa ein kritischer Review der Literatur die Entwicklung standardisierter Lehrprogramme die Koordination geeigneter Forschungsprogramme die Öffentlichkeitsarbeit.

Diesen Zielen dient sein Publikationsorgan „Resuscitation”.

Die Entwicklung von Reanimationsrichtlinien datiert zurück auf das Jahr 1973, 13 Jahre nachdem Beatmung und externe Herzdruckmassage als Grundlagen für die Therapie des klinischen Todes veröffentlicht worden waren. 1973 publizierte die American Heart Association „Standards”, ohne dass ein wissenschaftlicher Beweis für die so bezeichneten Maßnahmen vorlag, ausschließlich auf der Basis klinischer Erfahrung und deutlich zugeschnitten auf US-amerikanische Verhältnisse. Dennoch waren diese „Standards” - wahrscheinlich, da sie ohne Konkurrenz waren - lange Zeit als „Goldstandards” akzeptiert. Die American Heart Association renovierte diese Stan-dards im Abstand von ca. sechs Jahren mehrfach, ohne dass diesen Publikationen eine Konkurrenz erwachsen wäre, bis 1992 das European Resuscitation Council seinerseits Reanimationsrichtlinien herausgab. Diese befruchtende Konkurrenz führte zur Zusammenarbeit im ILCOR (International Liaison Committee on Resuscitation), dessen gemeinsam erarbeiteten Statements zur Reanimation, basierend auf wissenschaftlichen Beweisen zur Überarbeitung der ERC-Richtlinien im Jahre 1998 führte.