Pneumologie 2000; 54(1): 1-9
DOI: 10.1055/s-2000-9184
EDITORIAL
Georg Thieme Verlag Stuttgart ·New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2000 (online)

Inhaltsübersicht

    ein Jahrhundert geht zu Ende.

    Ist die Pneumologie in Deutschland für die nächsten Dekaden gerüstet?

    Die Pneumologie hat in der Vergangenheit immer wieder die Diskrepanz zwischen klinischer Aufgabenstellung und mangelhafter Vertretung in Lehre und Forschung beklagt.

    Das Spektrum pneumologischer Krankheitsbilder erfordert einen umfassend gebildeten Arzt, der sein Wissen und handwerkliches Können nur in entsprechend qualifizierten universitären und außeruniversitären Ausbildungsstätten erlangen kann. Die Zahl der Ausbildungsstätten ist angesichts der Dichte und der Altersstruktur pneumologisch tätiger Kollegen in Praxis und Klinik kein gravierendes Problem. Das größere Problem liegt in dem Umstand, dass nur ein Teil der Ausbildungsstätten den wissenschaftlichen Fortschritt in der Pneumologie mitgestaltet. Solange die Akzeptanz der Pneumologie in der Inneren Medizin nicht das notwendige Maß erreicht hat, ist die alleinige Vermittlung bekannter Inhalte nicht ausreichend. Das pneumologische Konsil, sei es beim Facharzt oder in der Fachklinik eingeholt, muss stets ein Mehr enthalten, welches nur aus dem lebendigen Umgang mit aktuellen Forschungsergebnissen entstehen kann. Wird dieser Grundgedanke nicht berücksichtigt, werden wir einen Verteilungskampf, wenn er sich nicht an wissenschaftlich fundierter Kompetenz orientiert, verlieren. Netzwerke zwischen Pneumologen und pneumologisch orientierten Ärzten werden nur Bestand haben, sofern das Ziel der Kooperation in der Verbesserung der Kompetenz und nicht in der Maximierung wirtschaftlicher Interessen liegt. Wir werden noch viele Jahre an der Umsetzung dieser Gedanken arbeiten.

    Die Zeitschrift Pneumologie ist der Spiegel unserer Aktivitäten in Praxis, Klinik und Forschung. Jeder sieht sich im Spiegel anders, aber der Rahmen für persönliche Deutung wird durch Fakten begrenzt, die durch die Publikationsaktivität der Sektionen gegeben sind (Abb. [1]).

    Unsere Zukunft? Das Fach Pneumologie ist so vielfältig und bedeutsam, dass wir auf lange Sicht unseren Platz einnehmen werden. Unsere Verbündeten sind die Patienten, denn sie suchen in zunehmendem Maße den richtigen Ansprechpartner. Wir haben daher starke Verbündete, die uns helfen, vorausgesetzt, wir stolpern nicht über die Fallstricke, die in Gruppen und Verbandsinteressen liegen könnten.

    Die Herausgeber danken allen Autoren und Gutachtern für die erfolgreiche Gestaltung der Zeitschrift.

    Die Herausgeber und der Thieme Verlag wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2000 und hoffen, dass Sie ein ebenso kritischer wie treuer Leser der Pneumologie bleiben werden.

    Die Herausgeber

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    Abb. 1

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    Abb. 1