Gesundheitswesen 2001; 63(2): 61-65
DOI: 10.1055/s-2001-10956
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kommunale Gesundheitsberichterstattung als Instrument zur Weiterentwicklung von Handlungsempfehlungen auf kommunaler Ebene

K. H. Feldhoff, C. Groschopp, K. Blank, B. Ziemer
  • Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg, Heinsberg
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Im Rahmen einer kommunalen Gesundheitskonferenz in einem Kreis Nordrhein-Westfalens wurden Handlungsempfehlungen zur Verbesserung von Durchimpfungsraten und zur Vermeidung von Dekubitus verabschiedet. Die erstellten Gesundheitsberichte waren die Basis für die Weiterentwicklung der Handlungsempfehlung mit konkreten Zielen, die durch die Akteure im Kreis in den nächsten Monaten nach einvernehmlicher Verabschiedung umgesetzt werden sollen. Bei den erfassten 12 830 Impfpässen von Schülern der Sekundarstufe I und II ergaben sich nur niedrige Durchimpfungsraten von Masern, Mumps und Röteln von 44 % bis 14 % abhängig vom jeweiligen Schultyp. Größere Differenzen lassen sich auch in den einzelnen kreisangehörigen Gemeinden feststellen. Weiteren Handlungsbedarf zeigen auch die Ergebnisse der Hepatitis-B-Impfraten, wo nach Intervention 1998 zwar eine Durchimpfung von jetzt 32 % erreicht wurde, das mögliche Potenzial aber noch nicht ausgeschöpft ist. Bei den Dekubitushäufigkeiten ergeben sich 2,3 % in stationären  Einrichtungen und 5,1 % im ambulanten Bereich. Die bei den Beispielen eingesetzten Instrumente - Gesundheitsziele, Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitskonferenzen - sind gut geeignet, kommunale Gesundheitspolitik mit den verantwortlichen Akteuren aktiv zu gestalten.

Communal Health Reporting to Promote Further Development of Recommendations on Heahlth Measures

The local health conference in a North Rhine-Westphalian county of Germany has made proposals to improve immunisation rates against measles, mumps and rubella. Another target was to prevent decubitus by elderly patients in hospitals, nursing homes and in the outpatient nursing. Local public health reports were the basis for the development of (local) health targets in the health conference.

The data of 12 830 immunisation papers from 11-19-year old students showed immunisation rates against measles, mumps and rubella from 44 % to 14 % depending on the type of school. Virus hepatitis B immunisation rates are 32 % in the county. There were also great differences between local towns of the county. The decubitus data showed rates from 2.3 % in nursing homes to 5.1 % in the outpatient sector. It is also shown that health reports and health conferences help to improve local conditions in public and individual health.

Literatur

  • 1 Gesetz zur Stärkung der Leistungsfähigkeit der Kreise, Städte und Gemeinden. Artikel 3 - Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst vom 17. Dezember 1997 (GV.NW 2120). 
  • 2 Planungshilfen Ortsnahe Koordinierung. Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst NRW Bielefeld. 1997
  • 3 Robert Koch-Institut .10-Punkte-Programm zur Erhöhung der Impfbereitschaft und zur Steigerung der Durchimpfungsraten in Deutschland. Berlin; März 1999
  • 4 Hagemann D. Ergebnisse der Modellmaßnahmen „Qualitätssicherung in der Pflege; Auswirkungen effizienter Dekubitusverhütung und -behandlung auf die Kranken, das Pflegepersonal und die Wirtschaftlichkeit”.  Gesundh ökon Qual.manag. 1999;  4 127-130
  • 5 Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW .Zehn vorrangige Gesundheitsziele - Grundlagen für die nordrhein-westfälische Gesundheitspolitik. Bielefeld; 1995
  • 6 Badura B, Siegrist J. Ortsnahe Koordinierung der gesundheitlichen und sozialen Versorgung, Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung zu einem Modellvorhaben. Bielefeld/Düsseldorf; 1999
  • 7 Welteke R, Brand H. Gesundheitsziele und Gesundheitsberichterstattung - Bedeutung einer gesundheitsberichterstatterischen Basis für Gesundheitsziele.  Gesundheitswesen. 1999;  61 340-345

Dr. K. H. Feldhoff

LKMD Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg

52525 Heinsberg

Email: Karl-Heinz.Feldhoff@Kreis-Heinsberg.de